(ots) -
- Konzernbetriebsergebnis gegenüber Vorjahr um 42 Prozent auf 44
Mio. EUR gesteigert
- Zum 30.06.2011 Kernkapitalquote bei 15,8 Prozent - harte
Kernkapitalquote bei 11,0 Prozent
- Prognosen für das Gesamtjahr 2011 bestätigt
Die Aareal Bank Gruppe hat ihre erfolgreiche Geschäftsentwicklung
auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres fortgesetzt. Das
Konzernbetriebsergebnis übertraf mit 44 Mio. EUR den Wert des
Vorjahreszeitraums (31 Mio. EUR) um rund 42 Prozent und erreichte
nahezu das außerordentlich starke Niveau des Auftaktquartals 2011.
Die Aareal Bank Gruppe hat damit in einem nach wie vor
herausfordernden Marktumfeld erneut ihre operative Stärke unter
Beweis gestellt.
"Das gute Abschneiden im zweiten Quartal zeigt einmal mehr, dass
sich die umsichtige, auf nachhaltiges, profitables Wachstum
ausgerichtete Geschäftspolitik der vergangenen Jahre auszahlt. Nach
den ersten sechs Monaten sind wir weiterhin auf einem guten Weg,
unsere Ziele für das Gesamtjahr 2011 zu erreichen", kommentierte der
Vorstandsvorsitzende Dr. Wolf Schumacher das Ergebnis. "Wir sind nach
wie vor exzellent positioniert, um die sich im gegenwärtigen
Marktumfeld bietenden Opportunitäten für attraktives Neugeschäft zu
nutzen", so Schumacher.
Trotz der anhaltenden Unsicherheiten an den Finanz- und
Kapitalmärkten hat die Aareal Bank sämtliche
Refinanzierungsaktivitäten wie geplant durchgeführt und darüber
hinaus im zweiten Quartal auch eine Kapitalerhöhung mit einem
Bruttoemissionserlös von 269,6 Mio. EUR erfolgreich abgeschlossen.
Der Mittelzufluss wird zur Unterstützung des künftigen Wachstums des
Geschäftssegments Strukturierte Immobilienfinanzierungen der Aareal
Bank entsprechend ihrer aktuellen Kreditrisikostrategie verwendet.
Zugleich stärkte die Bank mit der Kapitalerhöhung die regulatorische
Kapitalbasis und nutzte einen Teil des Emissionserlöses in Höhe von
75 Mio. EUR für eine weitere Rückführung der Stillen Einlage des
Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin).
Vor dem Hintergrund ihrer guten Refinanzierungssituation hat die
Aareal Bank im April 2011 zudem die in den eigenen Büchern gehaltene,
vom SoFFin garantierte Anleihe in Höhe von 2 Mrd. EUR mit
Restlaufzeit bis Juni 2013 im Einvernehmen mit dem SoFFin vorzeitig
zurückgegeben. Darüber hinaus konnte die Bank im Juli 2011
Schuldverschreibungen in Höhe von knapp 0,8 Mrd. EUR aus der
verbliebenen SoFFin-garantierten Anleihe mit einem Volumen von
insgesamt 2 Mrd. EUR und einer Restlaufzeit bis zum März 2012 von
ihren Investoren zurückkaufen.
Strukturierte Immobilienfinanzierungen: Betriebsergebnis
übertrifft erneut Vorjahreswert
Das Betriebsergebnis im Segment Strukturierte
Immobilienfinanzierungen übertraf im zweiten Quartal 2011 mit 41 Mio.
EUR den Vorjahreswert von 25 Mio. EUR um 64 Prozent und lag damit
nahezu auf dem Niveau des außerordentlich starken ersten Quartals (43
Mio. EUR). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultierte im
Wesentlichen aus einem aufgrund höherer Margen gestiegenen
Zinsüberschuss und einer niedrigeren Risikovorsorge. Diese belief
sich für das zweite Quartal 2011 auf 24 Mio. EUR (Q2/2010: 33 Mio.
EUR). Die kumulierte Risikovorsorge für das erste Halbjahr in Höhe
von 42 Mio. EUR liegt damit unterhalb der anteiligen für das
Gesamtjahr prognostizierten Bandbreite von 110 Mio. EUR bis 140 Mio.
EUR, aber innerhalb der erwarteten Schwankungsbreite.
Das immobilienwirtschaftliche Umfeld hat sich im bisherigen
Jahresverlauf 2011 im Zeichen einer überwiegend positiven Entwicklung
der Realwirtschaft weiter sukzessive verbessert. Die
Rahmenbedingungen für die Gewerbeimmobilien-märkte entwickelten sich
in diesem konjunkturellen Umfeld stabil bis leicht positiv.
Der Aareal Bank ermöglichte diese allgemeine Marktlage wie
erwartet attraktive Opportunitäten für margenstarkes Neugeschäft.
Diese hat die Bank auch im zweiten Quartal unter Beibehaltung ihrer
risikobewussten Kreditvergabepolitik genutzt. Das Neugeschäft
summierte sich von April bis Juni auf 1,8 Mrd. EUR und übertraf damit
sowohl die Vergleichswerte des Vorquartals (1,4 Mrd. EUR) als auch
die des Vorjahresquartals (1,6 Mrd. EUR). Im gesamten ersten Halbjahr
2011 erzielte die Aareal Bank damit ein Neugeschäftsvolumen in Höhe
von 3,2 Mrd. EUR; das entspricht einem Zuwachs von rund 10 Prozent
gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Dabei hat sich die
Erstkreditvergabe gegenüber 2010 mehr als verdoppelt, der Anteil der
Prolongationen am Neugeschäft nahm deutlich ab.
Consulting/Dienstleistungen: Einlagenvolumen weiterhin auf hohem
Niveau
Im Bankbereich Institutionelle Wohnungswirtschaft des Segments
Consulting/Dienstleistungen ist die Aareal Bank auch im zweiten
Quartal bei der Erreichung ihrer strategischen Ziele - Erhöhung des
Einlagenvolumens durch die Gewinnung von Neukunden sowie die
verstärkte Nutzung der breiten Produktpalette durch Bestandskunden -
weiter vorangekommen. Das Einlagenvolumen lag im zweiten Quartals
2011 bei durchschnittlich 4,7 Mrd. EUR und damit auf einem hohen
Niveau. Das Volumen ist seit dem ersten Quartal 2010 kontinuierlich
angestiegen. Dabei kommen der Aareal Bank die hohe
Marktdurchdringung, ihr umfängliches Leistungspaket und ihre
langjährige Erfahrung als Hausbank der institutionellen
Wohnungswirtschaft zugute. So konnte sich die Aareal Bank trotz hohen
Wettbewerbsdrucks bei den Geldanlagekonditionen gut im Markt
positionieren.
Die Entwicklung der IT-Tochtergesellschaft Aareon AG verlief im
bisherigen Geschäftsjahr planmäßig. Insbesondere das Geschäft mit der
neuen Produktlinie Wodis Sigma entwickelte sich auch im zweiten
Quartal positiv. Insgesamt haben sich bisher 347 Kunden für Wodis
Sigma entschieden, von denen bereits 216 produktiv mit dem System
arbeiten. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, investiert die
Aareon weiter in den Ausbau der Beratungs- und Support-Kapazitäten.
Mit der Einführung des neuen Release 3.0 von Wodis Sigma im vierten
Quartal 2011 bietet die Aareon ihren Kunden verstärkt die
Möglichkeit, neben dem Lizenzmodell ein Mietmodell zu nutzen. Damit
ebnet die Aareon ihren Kunden den Weg, von den Vorteilen eines
individuell auf die Wohnungswirtschaft abgestimmten Cloud Computing
zu profitieren. Kunden der in 2012 auslaufenden Inhouse-Produktlinie
Wohndata haben sich vor diesem Hintergrund vermehrt entschieden, auf
das Mietmodell umzustellen. Für die Nutzung der Software als Service
im Rahmen eines Mietmodells zahlen Aareon-Cloud-Kunden langfristig
regelmäßige Gebühren, erwerben aber keine Lizenz mit den damit
verbundenen Einmalkosten.
Das Betriebsergebnis im Segment Consulting/Dienstleistungen lag im
zweiten Quartal 2011 bei 3 Mio. EUR im Vergleich zu 4 Mio. EUR im
Vorquartal. Gründe für den Rückgang sind die genannten erhöhten
Zukunftsinvestitionen vor allem in die Produktlinie Wodis Sigma. Der
Vergleich zum Vorjahresquartal (6 Mio. EUR) ist unter anderem mit
Blick auf Konsolidierungseffekte (SG|automatisering bv) nur bedingt
aussagekräftig.
Refinanzierungsaktivitäten erfolgreich durchgeführt /
Kapitalausstattung weiter gestärkt
Die Aareal Bank Gruppe konnte auch im zweiten Quartal 2011 ihre
Refinanzierungsaktivitäten erfolgreich gestalten. Sie befindet sich
weiterhin in einer guten Liquiditätssituation, die sich auch in der
vorzeitigen Rückführung des größten Teils der SoFFin-garantierten
Anleihen ausdrückt. Am Kapitalmarkt wurden von April bis Juni
insgesamt 1,7 Mrd. EUR an langfristigen Mitteln aufgenommen. Davon
entfielen 0,8 Mrd. EUR auf Hypothekenpfandbriefe und 0,9 Mrd. EUR auf
ungedeckte Refinanzierungsmittel. Hervorzuheben sind insbesondere die
Emission einer dreijährigen ungedeckten Inhaberschuldverschreibung
sowie die Platzierung eines Hypothekenpfandbriefs mit einer Laufzeit
von fünf Jahren. Beide Transaktionen hatten ein Volumen von jeweils
0,5 Mrd. EUR.
Insgesamt konnten in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
2011 über private und öffentliche Transaktionen langfristige
Refinanzierungsmittel in Höhe von 2,8 Mrd. EUR am Kapitalmarkt
aufgenommen werden. Dabei handelt es sich um 1,6 Mrd. EUR
Hypothekenpfandbriefe und 1,2 Mrd. EUR ungedeckte
Refinanzierungsmittel.
Ihre bereits zuvor solide Kapitalbasis hat die Aareal Bank durch
die im zweiten Quartal durchgeführte Kapitalerhöhung weiter gestärkt.
Per 30. Juni 2011 lag die Kernkapitalquote (Tier 1-Ratio) der Aareal
Bank bei auch im internationalen Vergleich komfortablen 15,8 Prozent,
nach 12,9 Prozent zum Jahresende 2010. Dabei ist allerdings zu
berücksichtigen, dass der Anteil der Mittel aus der Kapitalerhöhung,
der für zusätzliches Wachstum genutzt werden soll, schwerpunktmäßig
erst im zweiten Halbjahr für zusätzliches Neugeschäft eingesetzt
wird. Die harte Kernkapitalquote (Core Tier 1-Ratio), das heißt die
Kernkapitalquote ohne Hybride und ohne Stille Einlage des SoFFins,
lag per 30. Juni 2011 bei 11,0 Prozent.
Erläuterungen zur Konzernertragslage
Der Zinsüberschuss belief sich im zweiten Quartal 2011 auf 134
Mio. EUR (Q2/2010: 122 Mio. EUR), in den ersten sechs Monaten des
Geschäftsjahres summierte er sich damit auf 268 Mio. EUR (1. Halbjahr
2010: 239 Mio. EUR). Nach Risikovorsorge ergibt sich im Halbjahr ein
Zinsüberschuss von 226 Mio. EUR (1. Halbjahr 2010: 174 Mio. EUR).
Das Provisionsergebnis betrug im abgelaufenen Quartal 31 Mio. EUR
(Q2/2010: 32 Mio. EUR). Für das erste Halbjahr 2011 ergab sich
insgesamt ein Provisions-überschuss von 61 Mio. EUR (1. Halbjahr
2010: 62 Mio. EUR). Die darin enthaltenen Kosten für die vom SoFFin
garantierten Anleihen beliefen sich auf 15 Mio. EUR (1. Halbjahr
2010: 11 Mio. EUR).
Das Handelsergebnis lag im zweiten Quartal bei 2 Mio. EUR
(Q2/2010: -13 Mio. EUR). Für den Zeitraum Januar bis Juni 2011 betrug
das Handelsergebnis -6 Mio. EUR (1. Halbjahr 2010: -7 Mio. EUR).
Dieses Ergebnis resultierte im Wesentlichen aus der Bewertung von
Derivaten, die der wirtschaftlichen Absicherung von Zins- und
Währungsrisiken dienen, sowie aus unrealisierten Wertänderungen aus
dem Verkauf von Absicherungen für ausgewählte EU-Staaten.
Die Aareal Bank erzielte im abgelaufenen Quartal ein Ergebnis aus
Finanzanlagen in Höhe von 2 Mio. EUR (Q2/2010: 14 Mio. EUR). Für das
erste Halbjahr lag das Finanzanlageergebnis insgesamt bei 4 Mio. EUR
, nach 14 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Das positive Ergebnis ergab
sich im Wesentlichen aus Verkäufen von festverzinslichen
Wertpapieren.
Der Verwaltungsaufwand im Konzern betrug im zweiten Quartal 96
Mio. EUR (Q2/2010: 92 Mio. EUR) und im gesamten ersten Halbjahr 187
Mio. EUR. Er lag damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (183 Mio.
EUR). Hier zeigt sich weiterhin die strenge Kostendisziplin im
Konzern.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis belief sich im zweiten Quartal
auf -10 Mio. EUR nach -6 Mio. EUR im Vorjahr. Im ersten Halbjahr lag
das Ergebnis in dieser Position bei -12 Mio. EUR (1. Halbjahr 2010:
-8 Mio. EUR).
Per Saldo ergab sich im zweiten Quartal ein
Konzernbetriebsergebnis von 44 Mio. EUR (Q2/2010: 31 Mio. EUR). Nach
Abzug der Ertragsteuern in Höhe von 14 Mio. EUR und einem
konzernfremden Gesellschaftern zugeordneten Gewinn in Höhe von 4 Mio.
EUR beträgt der Jahresüberschuss nach Anteilen Dritter 26 Mio. EUR.
Nach Abzug der Netto-Verzinsung der SoFFin-Einlage ergibt sich ein
Konzerngewinn von 21 Mio. EUR (Q2/2010: 9 Mio. EUR).
Insgesamt erzielte die Aareal Bank Gruppe in den ersten sechs
Monaten des Geschäftsjahres ein Konzernbetriebsergebnis in Höhe von
91 Mio. EUR (1. Halbjahr 2010: 61 Mio. EUR). Unter Berücksichtigung
von Steuern in Höhe von 26 Mio. EUR und Ergebnisanteilen
Konzernfremder (9 Mio. EUR) betrug der auf die Gesellschafter der
Aareal Bank AG entfallende Jahresüberschuss 56 Mio. EUR. Nach Abzug
der Nettoverzinsung der SoFFin-Einlage verblieb ein Konzerngewinn in
Höhe von 45 Mio. EUR (1. Halbjahr 2010: 17 Mio. EUR).
Ausblick: Prognosen für das Gesamtjahr 2011 bestätigt
Auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2011 dürfte die
europäische Staatsschuldenkrise - trotz der Beschlüsse des Brüsseler
Sondergipfels vom 21. Juli - ebenso wie die US-Schuldenthematik eines
der bestimmenden Themen an den Finanz- und Kapitalmärkten bleiben.
Vor diesem Hintergrund ist damit zu rechnen, dass die Volatilität auf
den Finanz- und Kapitalmärkten bis auf Weiteres hoch bleibt.
Insgesamt sind die Risiken im Finanzsystem gestiegen.
Die Aareal Bank Gruppe sieht in diesem herausfordernden
Marktumfeld - unter der Voraussetzung, dass sich die
Staatsschuldenkrisen nicht weiter verschärfen - weiterhin gute
Chancen für eine Fortsetzung ihrer positiven Geschäfts-entwicklung im
weiteren Jahresverlauf. Sie befindet sich auf gutem Weg, die zuletzt
im April angehobenen Ziele für 2011 zu erreichen.
Dementsprechend erwartet der Vorstand vor dem Hintergrund eines
moderat höheren Zinsniveaus und der erwarteten Erträge aus dem
zusätzlichen Neugeschäft einen gegenüber dem Vorjahr steigenden
Zinsüberschuss. Das Neugeschäftsvolumen im Segment Strukturierte
Immobilienfinanzierungen soll auf 7 Mrd. EUR bis 8 Mrd. EUR steigen.
Die Bank erwartet für das Geschäftsjahr 2011 eine Risikovorsorge in
einer Bandbreite von 110 Mio. EUR bis 140 Mio. EUR. Wie in den
Vorjahren kann auch 2011 eine zusätzliche Kreditrisikovorsorge für
unerwartete Verluste nicht ausgeschlossen werden. Für den
Provisionsüberschuss wird im Geschäftsjahr 2011 ein deutlicher
Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet. Hierbei wird der
Provisionsüberschuss von der eintretenden Entlastung bei den
Garantieprovisionen durch die teilweise Rückgabe der vom SoFFin
garantierten Anleihen profitieren. Insgesamt geht die Aareal Bank
unverändert davon aus, das in Anbetracht des herausfordernden
Marktumfelds bereits gute Betriebsergebnis des Geschäftsjahres 2010
im laufenden Jahr nochmals deutlich steigern zu können.
Hinweis für die Redaktionen: Der vollständige Zwischenbericht zum
zweiten Quartal 2011 kann unter
http://www.aareal-bank.com/finanzberichte abgerufen werden.
Aareal Bank
Die Aareal Bank AG ist einer der führenden internationalen
Immobilienspezialisten und ist im MDAX gelistet. Die Bank ist auf
drei Kontinenten aktiv. Auf der Grundlage ihres erfolgreichen
europäischen Geschäftsmodells hat die Aareal Bank ähnliche
Plattformen in Nordamerika und im Raum Asien/Pazifik aufgebaut. Sie
bietet Immobilienfinanzierungslösungen in mehr als 20 Ländern an.
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