(ots) - Chaoten nutzen Vakuum
Zu spät, aber immerhin energisch reagiert der britische Premier
David Cameron auf die ausufernden Krawalle in London und anderen
Städten. Ein Großaufgebot der Polizei soll nun die Gewalt stoppen.
Den Randalierern drohen harte Strafen, der nationale Sicherheitsrat
tagt.
Doch die Bilder von brennenden Häuserzeilen und Bussen, von
Menschen in Angst, Molotowcocktails werfenden Chaoten und hilflosen
Polizisten sind längst um die Welt gegangen. Sie hinterlassen große
Skepsis, inwieweit der Olympia-Gastgeber 2012 tatsächlich sichere
Spiele garantieren kann. Immerhin wurden bereits einige Fußballspiele
abgesagt, das Auswärtige Amt rät Reisenden zu besonderer Vorsicht.
Kritik muss sich neben Cameron, der mit seinen Sozialkürzungen ein
Klima der Perspektivlosigkeit besonders unter den Jugendlichen
erzeugte, auch die Londoner Polizei gefallen lassen. Mit ihrer
Deeskalationstaktik spielt der rasant angewachsene Mob, der sich über
SMS koordiniert, Katz und Maus.
Zwar entlädt sich - ähnlich wie in den französischen Vorstädten
vor einigen Jahren - eine lange angestaute Wut der Abgehängten,
Frustrierten und Diskriminierten. Dennoch ist die trostlose Lage in
den Problembezirken nicht allein für die Gewaltwelle verantwortlich.
Das Vakuum nutzen vor allem plündernde Banden und krawallliebende
Chaoten aus. Sie müssen die Härte des Gesetzes spüren.
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