(ots) - Falsche Adressaten
Klar, Studierende brauchen finanzielle Unterstützung. Das
umfassendste Stipendienprogramm für Niedersachsen wäre die
Abschaffung der Studiengebühren. Doch Wissenschaftsministerin Wanka
tut gut daran, nicht dem Beispiel anderer Bundesländer zu folgen,
denn: Erste Untersuchungen bescheinigen den Studienbeiträgen positive
Effekte. Auch die Hochschulen stärken der Ministerin den Rücken.
Zudem müssen sich auch junge Menschen in anderen Berufsfeldern an
Ausbildungskosten beteiligen - an Investitionen, die sich im
Regelfall in der Zukunft rentieren. Und gerade Studierende, die schon
oft gegen überfüllte Hörsäle protestiert haben, sollten Interesse an
einer verbesserten Lehre haben.
Andererseits nützt natürlich die beste Uni nichts, wenn sich die
jungen Leute das Studium nicht leisten können. Dem sollen BAföG,
Studiendarlehen und Stipendien entgegenwirken. Ein Problem: Das
Stipendienprogramm hierzulande ist unterentwickelt. Und zwar so sehr,
dass sich Hannovers Uni-Präsident jetzt sogar dazu entschlossen hat,
die eigenen Kollegen um Spenden zu bitten. Professoren sind aber die
falschen Adressaten. Der Aufruf muss an die Wirtschaft gerichtet
werden. Die vergibt zwar schon Fördergelder und ist im Boot beim
neuen Deutschland-Stipendium. Doch insgesamt beteiligen sich
Unternehmen zu wenig an der universitären Ausbildung der Fachkräfte,
die sie so händeringend suchen.
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