(ots) - Ungeachtet der weltweiten Finanzkrise und der Debatte
um die Seriosität von Anlageberatern vertrauen viele junge Menschen
in Geld- und Finanzfragen überdurchschnittlich oft Banken und
Finanzberatern. Darin unterscheiden sich die Jungen erheblich von der
Gesamtbevölkerung, die Geldinstituten und Beratern weniger trauen.
Das geht aus der vom WDR erstellten repräsentativen Studie "Ohne Moos
nix los - Wie junge Menschen über Geld und Finanzen denken" hervor.
"Die Jungen in NRW sind über Finanzthemen überwiegend gut informiert
und gehen solide mit ihrem Geld um. Das sind für uns wichtige
Erkenntnisse über das Finanzwissen und -verhalten junger Leute. Auf
dieser Grundlage wollen wir neue Beitrags- und Sendungsformate für
jüngere Zuschauer und Hörer zu diesem Thema entwickeln", sagte
WDR-Intendantin Monika Piel bei der Vorstellung der Studie in Köln
an.
Die WDR-Studie ist die erste unabhängige, repräsentative Umfrage
über das Finanzwissen junger Menschen. Ziel war es, die Interessen,
Haltungen und den Wissensstand junger Menschen zwischen 14 und 29
Jahren in Nordrhein-Westfalen zu ermitteln. Die Ergebnisse wurden mit
den Einstellungen der Gesamtbevölkerung NRWs verglichen. Sie lassen
auch Aussagen über Trends für die Gesamtbevölkerung der
Bundesrepublik Deutschland zu.
Ãœberraschendes Ergebnis: Junge Menschen sind erstaunlich gut
informiert und wissen mehr über Finanzen als oft behauptet. "Die
Studie zeigt, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im
Vergleich zur Gesamtbevölkerung sogar mehr Interesse haben, sich mit
Finanzthemen zu beschäftigen", sagte Prof. Dr. Andreas Oehler,
Finanzwissenschaftler an der Universität Bamberg, der die Studie
wissenschaftlich begleitet hat.
Eine große Mehrheit der befragten jungen Menschen denkt in
Finanzfragen grundsolide. Rund 80 Prozent stimmten der Aussage zu:
"Mit Altersvorsorge kann man nicht früh genug anfangen." Dazu passt
auch, dass die jungen Befragten ähnlich wie die Gesamtbevölkerung NRW
das Aufnehmen von Schulden eher ablehnen.
WDR-Intendantin Monika Piel: "Die größte Überraschung für mich,
dass die jungen Leute häufiger als der Durchschnitt der Bevölkerung
in NRW sparen." Nur acht Prozent gaben an, gar nicht zu sparen. Bei
der NRW Gesamtbevölkerung sind dies mehr als 20 Prozent. Auch wenn
die deutliche Mehrheit der jungen Menschen ihr Wissen um Gelddinge
für gut hält, gibt jeder dritte Befragte zu: "Beim Thema Finanzen
fehlt mir der Ãœberblick". Hier sollten die Medien, aber auch alle
anderen Bildungsinstitutionen ansetzen, so Intendantin Piel: "Die
Ergebnisse sind nicht nur für uns, sondern auch für Eltern, Schulen
und Lehrer interessant und nützlich - nicht zuletzt auch für
Wirtschafts- und Verbraucherverbände."
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Journalistik an der TU
Dortmund werden verschiedene WDR-Redaktionen im Herbst Ideen,
Beiträge und Formate entwickeln, wie man jungen Menschen Finanzthemen
in Hörfunk, Fernsehen und Internet auf eine zielgruppengerechte Art
präsentieren und nahebringen kann.
Die junge Welle 1LIVE widmet sich bereits seit Beginn dieser Woche
in einer Serie dem Thema Geld und Finanzen. Im Mittelpunkt steht
dabei, was junge Menschen über Geld denken, wofür sie es am liebsten
ausgeben und warum es manchmal so schwierig ist, genügend Geld in der
Tasche zu haben. 1LIVE gibt auch praktische Tipps rund um die
richtige Geldanlage, informiert über Gefahren und Probleme bei
Ratenkauf und Krediten und geht der Frage nach, wie viel Geld man
eigentlich zum Leben braucht.
Die Studie "Ohne Moos nix los - Wie junge Menschen über Geld und
Finanzen denken" finden Sie in der WDR-Presselounge unter
www.presse.de.
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