(ots) -
Die bislang vorliegenden Ernteergebnisse bei Getreide und Raps
bestätigen die Skepsis des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV). Im
Vergleich zum Vormonat hat der DRV seine Schätzung noch einmal nach
unten korrigieren müssen. Ausschlaggebend für die deutlich unter dem
langjährigen Durchschnitt liegende Getreide- und Rapsernte ist die
ausgeprägte Frühsommertrockenheit. Erschwerend kamen in den
vergangenen Wochen gebietsweise sintflutartige Regenfälle hinzu, die
die Erntearbeiten immer wieder unterbrechen und die Gefahr von
Qualitätseinbußen laufend erhöhen. Dank der Schlagkraft der
genossenschaftlichen Ersterfasser konnten bislang Einbußen weitgehend
verhindert werden.
Mit Sorge sieht der DRV die Situation im Norden und Nordosten
Deutschlands. Dort stehen schätzungsweise noch 70 Prozent der
Weizenbestände auf dem Acker. Hier sind die Erntearbeiten aufgrund
der Regenfälle zum Erliegen gekommen, zahlreiche Ackerflächen sind
unbefahrbar. Der DRV befürchtet in diesen Regionen deutliche
Qualitätsverluste und damit eine spürbare Zunahme des Anteils an
Futterweizen.
Nach den aktuellen Veröffentlichungen des Statistischen
Bundesamtes von Ende Juli 2011 wurde die Anbaufläche für Getreide um
rund 80.000 ha bzw. 1,2 Prozent verringert. Der DRV erwartet unter
Berücksichtigung der bisherigen Ergebnisse eine Getreideernte von
40,3 Mio. t. Damit wird das Vorjahresergebnis von 44,0 Mio. t um 3,7
Mio. t oder gut 8 Prozent verfehlt. Die Einbußen fallen in diesem
Jahr extrem unterschiedlich aus. Besonders deutlich sind die
Rückgänge auf den leichten Böden in den nord- und ostdeutschen
Bundesländern.
Beim Winterraps fallen die Folgeschäden des Winters und der
anschließenden ausgeprägten Frühjahrstrockenheit noch gravierender
aus. Der DRV schätzt den bundesweiten Durchschnittsertrag auf nur
noch 30,2 dt/ha. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies knapp 9 dt/ha
oder gut 29 Prozent weniger. Bei einer Anbaufläche von rund 1,35 Mio.
ha erwartet der DRV eine Gesamtmenge von gut 4 Mio. t. Damit wird das
Vorjahresergebnis von 5,7 Mio. t um 29 Prozent verfehlt.
Die Genossenschaften stehen in der Vermarktungskampagne vor großen
Herausforderungen. Die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten strahlen
auf die Rohstoffmärkte aus. Prognosen zur Entwicklung der Getreide-
und Ölsaatenpreise sind mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.
Details zur Ernteschätzung: siehe Tabellen (pdf-Datei im Anhang).
Weitere Informationen: Guido Seedler, Tel.: 030 856214-410, Mail:
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