(ots) -
- Deutschlands dienstältester Comicmacher will Comic-Helden der
70iger als Titanen-Trilogie in Buchform wiederbeleben
- Spender erhalten als Prämien Namensnennung bis zum persönlichen
Treffen
- Gesammelt werden die Spenden über das Internet - Crowdfunding
via Facebook, Twitter und Youtube
- Ein Prozent der Spendensumme bereits nach kurzer Zeit erreicht
Am 15. August 2011 startet offiziell die größte Internetspende für
die Neuauflage eines Comic-Klassikers. Peter Wiechmann (72 Jahre),
der seinerzeit den Schlümpfen ihren deutschen Namen gab und jahrelang
Redaktionschef von Rolf Kauka im Münchner Fix-und-Foxi-Schloss war,
will die besten Episoden der beliebtesten Primo-Serien in Buchform
neu herausgeben. "Für viele heute 45- bis 65-Jährige gehören die
Geschichten von Andrax, Capitan Terror, Kuma, Odinson und
Pichelsteiner zur Kinder- und Jugendzeit. Sie sollen mit der Trilogie
ebenso angesprochen werden wie Neuleser. "Die legendären Serien von
damals gelten heute als graphic novels", sagt Wiechmann. Ob die
Titanen-Trilogie erscheint, hängt davon ab, ob die Spendensumme in 90
Tagen erreicht wird.
10 Euro - namentliche Nennung im Blog, 50 Euro - ein signiertes
Buch der Trilogie, 250 Euro - eine große Comic-Originalseite von
früher, 750 Euro - ein persönliches Treffen mit 2 Comicmachern: Peter
Wiechmann hat sich einiges einfallen lassen, um selbst weniger
eingefleischte Comicfans zu einem Sponsoring zu gewinnen. Zudem hat
er einen Film gedreht, in dem er sein Vorhaben auf Youtube erläutert.
Sogar Facebook hat er mit seinen 72 Jahren erstmals besucht,
schließlich müssen auch im digitalen sozialen Netzwerk Förderer und
Fans gewonnen werden.
Wie Markus Zabel von der Crowdfunding-Plattform mysherpas
erläutert, stehen die Chancen für einen Projekterfolg umso besser, je
mehr sich Projektinhaber für ihre Ideen einsetzen. Seit August 2010
betreibt der Münchner zusammen mit fünf Freunden die
Internetplattform www.mysherpas.com. "In dieser Zeit wurden knapp 20
Projekte durchfinanziert. Mehr als 1.000 Spender haben für die Ideen
anderer rund 100.000 Euro gegeben", sagt Zabel. Aktuell wirbt nicht
nur Wiechmann für sein Comic-Projekt um Geldgeber: Eine Fotografin
braucht 12.000 Euro für ein Fotoprojekt über das Abschmelzen der
Arktis, ein Student sucht 3.500 Euro für seinen Film über einen
Amokläufer, ein Münchner will 3.000 Euro, um ein spezielles Kochbuch
von und für Kinder herauszubringen. "Aktuell befinden sich zwischen
15 und 20 Projekte auf der Plattform - Tendenz stark steigend." In
den USA gilt Crowdfunding als einer der Finanzierungstrends 2011. Auf
Kickstarter, der erfolgreichsten Crowdfunding-Website, konnten unter
anderem die Facebook-Alternative Diaspora, die iPhone-Halterung Glif
und das iPod-Zubehör tikTok Mittel akquirieren, die weit über den
erforderlichen Budgets lagen. Die Nachrichtenagentur Reuters sieht
Crowdfunding als den Finanzierungstrend 2011 für kleine und mittlere
Start-Ups. Auch Non-Profit-Organisationen, die auf eigenen Websites
um Spenden werben, nutzen Crowdfunding-Portale, um größere
Zielgruppen zu erreichen. Das Prinzip des Crowdfunding ist schnell
erklärt. Nachdem die Projektinhaber ihre Idee auf der Plattform
präsentiert haben, bleiben ihnen bis zu 90 Tage Zeit, die selbst
gesetzte Summe zu erreichen. Gelingt dies, erhalten sie den Betrag
abzüglich einer Handlingpauschale von 10 Prozent komplett ausgezahlt.
Wird die Summer nicht erreicht, erhalten alle Spender ihr Geld
zurück.
Deshalb gibt Peter Wiechmann alles, sein Ziel zu erreichen.
"Keiner der knapp kalkulierenden Comic-Verlage geht heute das
wirtschaftliche Risiko der hohen Vorkosten ein, die durch die sehr
zeitaufwändige Bearbeitung der überformatigen PRIMO-Original-Seiten
entstehen. Die digitalen Druckvorlagen müssten erst erarbeitet
werden. Es ist unmöglich, die Produktionskosten über den Abverkauf
der meist relativ kleinen Auflage zu refinanzieren", erklärt
Wiechmann.
Ãœber das Unternehmen
Die mySherpas GmbH ist eine Crowdsponsoring-Plattform, die im
Sommer 2010 in München gegründet wurde. Auf der Plattform haben
Menschen mit Ideen die Möglichkeit, ein Projekt zu präsentieren, an
das sie glauben, für dessen Umsetzung ihnen aber das Startkapital
fehlt. Die Projektinhaber stellen ihre Ideen über das Portal einer
breiten Öffentlichkeit per Video, Audio, Text oder Bildern vor. Dann
rühren sie die Werbetrommel über Freunde, Bekannte, soziale Netzwerke
oder die Medien. Ihr Ziel ist es, möglichst viele so genannte Sherpas
bzw. Sponsoren zu finden. Denn: Die Sherpas tragen durch ihre
uneigennützige finanzielle Hilfe dazu bei, die Projektidee zu
realisieren. Dabei geben Sherpas nicht nur Geld, sondern machen durch
ihre sichtbare Unterstützung auch Mut. Als Gegenleistung erhalten die
Sherpas vom Projektinhaber Prämien, die in engem Zusammenhang mit dem
Projekt stehen. Weitere Informationen unter www.mysherpas.com
Achtung: Viel Bildmaterial vorhanden / Peter Wiechmann steht für
Interviews gern zur Verfügung
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