(ots) -
In Deutschland wurden zuletzt wieder mehr Baugenehmigungen
erteilt. In diesem Jahr könnte nach Schätzungen des Instituts der
deutschen Wirtschaft Köln die 200.000er-Marke erreicht werden. Das
wären 40.000 mehr als im Durchschnitt der Jahre 2007 bis 2009.
Besonders gut für die Bauindustrie ist die Auftragslage in großen
Städten wie Berlin und Hamburg. Fern der Zentren sieht es düster aus.
Insbe-sondere die Bauwirtschaft Ostdeutschlands profitiert wegen der
schrumpfenden Bevölkerung nicht von der derzeit günstigen
konjunkturellen Lage.
Dass sich die Wohnungsmärkte vielerorts stabilisiert haben, hat
zwei Ursachen. Zum einen steigen die Einkommen; die Bundesbürger sind
daher bereit, mehr fürs Wohnen auszugeben. Zum anderen starten viele
Investoren wegen der niedrigen Zinsen neue Bauprojekte. Das treibt
Wohnungsmieten und -preise. Allein 2010 legten sie in den größeren
Städten um 2 bis 3 Prozent zu. Das ist der stärkste Anstieg seit
1994. Der Untersuchung des IW Köln für die zehn bevölkerungsreichsten
Städte Deutschlands zufolge wird besonders dort viel gebaut, wo die
Mieten für Neubauwohnungen und die Kaufpreise für Altbauten anziehen.
Paradebeispiele dafür sind Frankfurt am Main, Hamburg und Düsseldorf.
In München und Stuttgart dagegen wächst der Wohnungsbestand
langsamer, als es die günstigen Voraussetzungen - z. B. hohe Mieten
für Neubauwohnungen - erwarten lassen. Bauwillige Investoren finden
oft kein entsprechendes Angebot an attraktiven Standorten.
Ralph Henger, Tobias Just, Michael Voigtländer: Tobins q und die
Bautätigkeit im deutschen Immobiliensektor, in: IW-Trends 3/2011
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