(ots) - Doppeltes Netz
Sachsen ist spitze, Berlin das Schlusslicht - der Bildungsmonitor
wiederholt Jahr für Jahr die gleichen Ergebnisse. Mit den
Niedersachsen irgendwo im Mittelfeld. Doch die Qualität von Bildung
lässt sich nicht auf eine grobe und abstrakte Tabelle reduzieren,
sondern muss Schule für Schule, Klasse für Klasse beurteilt werden.
Denn der Bildungserfolg hängt zuallererst vom Können und Engagement
des einzelnen Lehrers ab.
Dennoch macht das Bundesländer-Ranking Sinn. Es gibt Hinweise
darauf, unter welchen unterschiedlichen Rahmenbedingungen das Lernen
in Deutschland stattfindet. Und hier nimmt Sachsen eben eine
Vorbildrolle ein: Mit der höchsten Ganztagesquote in
Kindertagesstätten und Schulen fängt der Freistaat gleichermaßen die
Kinder aus Doppelverdiener-Familien und von Eltern aus
sozialschwachen Schichten auf. Gerade Letzteres verringert die
hierzulande immer noch zu starke Abhängigkeit des Lernerfolgs von der
Herkunft und erhöht somit die Bildungsgerechtigkeit.
Obwohl dieser Zusammenhang bekannt ist und auch die Bedeutung der
frühkindlichen Bildung zunehmend betont wird, steigt die Zahl der
Kita-Plätze zu langsam. Das nagt an der Glaubwürdigkeit von Bund und
Ländern, die vom Ziel, die Ausgaben für Bildung auf sieben Prozent
des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, noch weit entfernt sind.
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