(ots) - Die richtige Antwort
Jetzt wächst hoffentlich zusammen, was zusammengehört. Viel zu
lange schon haben die Staaten der Eurozone nationale Egoismen
gepflegt und so Spekulanten unnötig Angriffsflächen geboten. Eine
Währung in 17 zum Teil sehr unterschiedlichen Staaten - das bedarf
engerer Zusammenarbeit und stärkerer Kontrolle. Ansonsten werden
immer wieder einzelne Problemstaaten den gesamten Währungsraum in
Gefahr bringen.
Es ist deshalb richtig, die europäische Integration voranzutreiben
und dem Euro-Währungsgebiet eine gemeinsame Wirtschaftsregierung zu
geben. Es wäre ein weltweit hörbares Signal der Stärke an die
Finanzmärkte. So weit die Theorie.
In der Praxis müssen Angela Merkel und Nicolas Sarkozy freilich
noch viel Überzeugungsarbeit leisten. Denn sie benötigen die
Zustimmung von 15 Amtskollegen, die allesamt auf einen Teil ihrer
Kompetenzen verzichten sollen. Niemandem wird das leichtfallen,
ebenso wenig wie die Billigung einer verbindlichen Schuldenbremse.
Man muss kein Prophet sein, um heftiges Gezerre und langwieriges
Pokern um die Details vorauszusagen.
Auf die Dauer wird wohl auch kein Weg an den umstrittenen
Eurobonds vorbeiführen. Denn auch sie sind ein Instrument, mit dem
sich die Kraft Europas bündeln lässt. Voraussetzung für solche
Staatsanleihen, bei denen alle für alle haften, sind freilich
glasklare Stabilitätskriterien und scharfe automatische Sanktionen
gegen Sünder.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207