(ots) - Vor der Zeit ist meistens zur Unzeit. Nachdem die
libyschen Rebellen nun erstmals nach längerer Zeit mit Erfolgen
aufhorchen ließen, wird schon in den Medien darüber spekuliert, dass
die Aufständischen sich untereinander nicht einig sein könnten, dass
es an politischer Führungsstärke mangeln würde. Nach Berichten über
Plünderungen und Vertreibungen von gaddafitreuen Zivilisten wächst
bei den Beobachtern die Sorge vor Stammesfehden - nach einem Sturz
Gaddafis.
Wohlgemerkt: Nach dem Sturz. Da ist er schon: Der Streit um das
Bärenfell. Noch bevor der Bär (Schakal wäre im Fall Gaddafis
passender) erlegt ist, sprich verjagt. Davon kann aber noch keine
Rede sein.
Natürlich ist die Opposition gegen Libyens ewigen Despoten eine
ganz heterogene Truppe. Das kann doch gar nicht anders sein. Vereint
sind sie nur in dem Willen, das alte Regime in Tripolis zu stürzen.
Seit einem halben Jahr verteidigt Gaddafi seine Macht mit Klauen
und Zähnen und Raketen und Söldnern. Erstes Ziel muss seine
endgültige Vertreibung aus dem Amt sein. Meinetwegen mit Gnadenbrot
in einem anderen Land. Hauptsache, der Despot ist weg. Danach kann
man über das neue Libyen reden.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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