(ots) - Anlässlich des fünften Jahrestages des Allgemeinen
Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) fordert das Deutsche Institut für
Menschenrechte insbesondere Bundesländer und Kommunen auf, mehr
Beratungsstellen für Betroffene von Diskriminierung zu schaffen. Das
AGG habe zwar den Rechtschutz für Betroffene von Diskriminierung im
Berufsleben und beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen wie zum
Beispiel der Wohnungsmarkt gestärkt. Trotzdem bleibe es für viele
Menschen mit Diskriminierungserfahrungen schwierig, ihr Menschenrecht
auf Schutz vor Diskriminierung wahrzunehmen, erklärte Beate Rudolf,
Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte. "In den
meisten Bundesländern fehlt es an wohnortnahen kompetenten
Beratungsstellen". Gerade Bundesländer und Kommunen sollten sich
stärker als bisher für den Aufbau von Infrastrukturen der
Antidiskriminierungsberatung engagieren. "Denn nur ein effektiver
Diskriminierungsschutz ermöglicht die gleichberechtigte Teilhabe und
gesellschaftliche Inklusion benachteiligter Personengruppen", so
Rudolf weiter.
Das Deutsche Institut für Menschenrechte begrüßte das
Förderprogramm "Netzwerke gegen Diskriminierung", das die
Antidiskriminierungsstelle des Bundes dieses Jahr mit einer
Fördersumme von 1,2 Millionen Euro und einer Laufzeit von zwei Jahren
gestartet hat. "Angesichts der gesellschaftlichen Bedeutung des
Themas Diskriminierung reiche ein solches Förderprogramm jedoch bei
weitem nicht aus." Die Programme müssten über längere Zeiträume
gefördert und finanziell besser ausgestattet werden, so die
Empfehlung der Menschenrechtsexpertin.
Erfahrungen des Projekts "Diskriminierungsschutz:
Handlungskompetenz für Verbände" des Instituts sowie Ergebnisse des
vom Projekt organisierten Fachtages "Vielfalt leben - Gleichheit
herstellen!" im November 2010 in Hamburg zeigen, dass Verbände und
Beratungsstellen aufgrund fehlender Ressourcen Betroffene häufig nur
unzureichend unterstützen können.
Download: Bericht Fachtag "Vielfalt leben - Gleichheit
herstellen!" http://ots.de/7vk1U
Pressekontakt:
Deutsches Institut für Menschenrechte
Bettina Hildebrand, Pressesprecherin
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