(ots) - Noch nicht am Ziel
Es ist das übliche Ritual bei der Vorlage des Tierschutzberichts:
Die Bundesregierung lobt sich selbst für die Verschärfung der Gesetze
- Opposition und Lobbyisten sind mit dem bisher Erreichten noch nicht
zufrieden. Sie verlangen weit mehr, um die oft missliche Lage der
Nutz- und Versuchstiere zu verbessern. Die Wahrheit in der Bilanz
liegt in der Mitte zwischen Erfolg und Versagen.
In den vergangenen vier Jahren hat das Landwirtschaftsministerium
durchaus einiges zum Schutz der Tiere erreicht. Dazu gehört, dass in
der Europäischen Union keine Hunde- und Katzenfelle eingeführt werden
dürfen und die Einfuhr von Robbenerzeugnissen ebenfalls verboten ist.
Zirkustiere werden strenger überwacht, und Brandzeichen sind bei
Pferden verboten.
Verglichen mit anderen europäischen Ländern, gilt in Deutschland
ein hoher Standard. Die Anforderungen sind oft über denen des
Europarechts. Das hat auch mit dem hohen Stellenwert zu tun, den der
im Grundgesetz verankerte Tierschutz in unserer Gesellschaft genießt.
Zwar ist die Regierung auf dem richtigen Weg, aber längst nicht am
Ziel. Verbesserungen sind vor allem für Legehennen nötig. Der
Bestandsschutz für Kleingruppenkäfige bis zum Jahr 2035 ist viel zu
lang. Und zu hoch ist die Zahl der Versuchstiere. Hier ist die
Bundesregierung in der Pflicht, die Suche nach Alternativen deutlich
intensiver voranzutreiben.
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