(ots) - Zeichen gesetzt
Die Umstände haben den Weltjugendtag in Madrid zu etwas Besonderem
werden lassen. Als der Papst 2008 in Sydney die spanische Hauptstadt
als nächsten Austragungsort verkündete, rechneten Beobachter mit
einem Heimspiel. Schließlich gilt Spanien traditionell als Hochburg
des katholischen Glaubens.
Es kam anders. Hunderttausende junge Christen fanden sich in einem
krisengeschüttelten Spanien wieder, gezeichnet von Staatsschulden,
Jugendarbeitslosigkeit und Resignation. Von kollektiver Freude über
die Gäste aus aller Welt und den Besuch des Papstes konnte keine Rede
sein. Vielmehr gingen Tausende in Madrid auf die Straßen, um gegen
die Begegnungsveranstaltung zu protestieren. Ihr Vorwurf:
Steuergelder würden für das Treffen verschleudert.
Der Weltjugendtag hat Spanien mindestens zweierlei geschenkt.
Erstens greift die Kritik der Straßenprotestler zu kurz: Die
Veranstaltung bringt dem Staat mehr ein, als sie ihn kostet. Zweitens
haben die rund 1,5 Millionen jungen Christen, die mit dem Papst
gestern den Abschlussgottesdienst feierten, ein Zeichen gesetzt gegen
ihre randalierenden Altersgenossen, die gerade Schlagzeilen machen.
Sie treten ein für ein friedliches Miteinander, für Toleranz und
soziale Gerechtigkeit. Egal, wie man Papst und Kirche gegenübersteht:
Dieser Botschaft darf sich niemand entziehen.
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