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Schmutzige Wäsche aus Fernost / Greenpeace testet Textilien auf die hormonell wirksame Chemikalie Nonylphenol

ID: 465867

(ots) - Nach einer neuen Greenpeace-Untersuchung enthalten
die meisten getesteten Textilien Rückstände der giftigen
Chemikaliengruppe Nonylphenolethoxylate (NPE). In 52 von 78 Produkten
(zwei Drittel) aus Geschäften in 18 Ländern haben unabhängige Labore
im Auftrag von Greenpeace NPE nachgewiesen. Vier belastete Artikel
der Marken Converse (Nike), Kappa, Puma und Li Ning stammen aus
deutschen Läden. Das aus NPE entstehende Nonylphenol ist hormonell
wirksam und schädigt Wasserlebewesen bereits in niedrigen
Konzentrationen. Für Verbraucher haben die untersuchten Artikel keine
unmittelbar gesundheitsschädigende Auswirkung. Greenpeace fordert
Textilunternehmen auf, die gefährlichsten Chemikalien aus der
Produktion zu verbannen. Die Sportmarken Puma und Nike haben sich
bereits mit den Greenpeace-Forderungen einverstanden erklärt.

"Die Textilindustrie produziert ein globales Umwelt- und
Gesundheitsproblem", sagt Manfred Santen, Chemieexperte von
Greenpeace. "Nonylphenolhaltiges Abwasser belastet das Trinkwasser
von Millionen Menschen in Herstellungsländern wie China. Obwohl in
Europa der Einsatz der Chemikalie streng geregelt ist, wird auch hier
Nonylphenol durch das Waschen von Importtextilien freigesetzt."

Nonylphenol reichert sich in der Nahrungskette an

Textilfabriken in Billiglohnländern produzieren 90 Prozent der
weltweit verkauften Bekleidung - häufig unter geringen
Umweltauflagen. NPE werden unter anderem als Tenside in Waschmitteln
verwendet. Sie gelangen als Nonylphenol in den Wasserkreislauf und
reichern sich in der Nahrungskette an. Die hormonell wirksame
Substanz erreicht so auch den menschlichen Organismus. In der EU
dürfen Import-Textilien nur 0,1 Prozent - dies entspricht 1000 mg pro
Kilo - Nonylphenol enthalten. Ein auf den Philippinen hergestelltes
und verkauftes Converse T-Shirt wies im Greenpeace-Test 27 000 mg




Nonylphenol auf.

"Jede belastete Probe belegt die Verwendung der gefährlichen
Chemikalien", sagt Santen. "Für Verbraucher ist dies jedoch nicht zu
erkennen. Textilunternehmen müssen deshalb eine vollständige
Deklaration ihrer Schadstoffe vorlegen und Risiko-Chemikalien durch
ungefährliche Alternativen ersetzen."

Die Greenpeace-Untersuchung gilt als die bisher umfangreichste
Beprobung von Textilien auf Nonylphenol. Sie basiert auf 78 Sport-
und Freizeitbekleidungsartikeln der Marken Abercrombie & Fitch,
adidas, Calvin Klein, Converse, GAP, G-Star RAW, H&M, Kappa, Lacoste,
Li Ning, Nike, Puma, Ralph Lauren, Uniqlo und Youngor. Eine
detaillierte Analyse findet sich im heute vorgelegten Report
"Schmutzige Wäsche 2". Für den ersten Teil des Reports,
veröffentlicht im Juli 2011, hat Greenpeace Abwasserproben an
chinesischen Textilfabriken genommen, die für diese Marken
produzieren. Auch hier wurde, neben weiteren gefährlichen
Chemikalien, Nonylphenol festgestellt.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Santen, Tel.
040-30618-255 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel.
040-30618-343. Den Report finden Sie unter www.greenpeace.de/detox.
Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618-376.


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Datum: 23.08.2011 - 07:00 Uhr
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