(ots) -
Trinkwasser ist weltweit das wichtigste Lebensmittel. Jeder
Deutsche verbraucht täglich etwa 127 Liter davon, jedoch im Schnitt
nur 5 Liter zur Zubereitung von Speisen und Getränken. Allein 34
Liter verschwinden täglich durch die Toilettenspülung. Auch wenn es
so aussieht, als sprudele Wasser in scheinbar unbegrenzter Menge aus
dem Hahn, steigen Aufwand und Kosten zur Aufbereitung von Trinkwasser
ständig an.
"Wir brauchen einen Bewusstseinswandel. Wenn auch kommenden
Generationen noch qualitativ gutes Wasser in ausreichender Menge zur
Verfügung stehen soll, müssen wir in den Verwaltungen, Unternehmen
und privaten Haushalten umdenken", sagt Anja Schumann,
Vizepräsidentin der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung
e.V.(fbr) anlässlich der Weltwasserwoche 2011, die vom 21. bis 27.
August in Stockholm stattfindet. Der bewusste Umgang mit
Niederschlagswasser gehöre ebenso zum nachhaltigen Umgang mit Wasser
wie die Schaffung und Erhaltung einer guten Wasserqualität.
"Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser lässt sich durch
die Nutzung von Regenwasser auf etwa 60 Liter reduzieren", sagt
Schumann. "Das spart langfristig gesehen nicht nur Geld, sondern
schont auch die Grundwasservorräte." Regenwasser könne überall dort
eingesetzt werden, wo keine Trinkwasserqualität erforderlich ist. Im
privaten Bereich gelte dies vor allem für die Toilettenspülung und
die Gartenbewässerung.
Klimatische und demografische Veränderungsprozesse erfordern
langfristig gesehen auch in Deutschland eine Anpassung der
Wasserinfrastruktur. Ãœberalterte Leitungssysteme, die
voranschreitende Versiegelung von Flächen vor allem in den Städten
und die Gefahr von Ãœberflutung und Schadstoffbelastungen durch starke
Regenfälle aber auch der Rückgang der Bevölkerungsdichte sind
zukünftige Herausforderungen, die ein Umdenken im Umgang mit Wasser
erfordern.
Die Zusammenhänge von Klimawandel, voranschreitender
Urbanisierung, Bevölkerungsentwicklung und Trinkwasserversorgung
stehen auch im Mittelpunkt der Weltwasserwoche 2011 "Responding to
Global Changes - Water in an Urbanising World". Die Tagung befasst
sich mit institutionellen Gestaltungsmöglichkeiten sowie den nötigen
Investitionen in die Wasserinfrastruktur, um auch in Zukunft
lebenswerte Städte zu gestalten. Die Herausforderung der
Trinkwasserversorgung ist dabei oft gekoppelt an soziale
Fragestellungen.
Umfrage: Mehrheit der Deutschen will Toilette nicht mit
Trinkwasser spülen
In Deutschland wird wertvolles Trinkwasser viel zu häufig
verschwendet. Dabei sprechen sich 93 Prozent der Deutschen für einen
sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser aus. Dies zeigte eine
Meinungsumfrage im Auftrag der fbr in Zusammenarbeit mit TNS Emnid im
Frühjahr 2011. 81 Prozent der Befragten lehnten es ab, dass in
Deutschland die Toiletten überwiegend mit reinem Trinkwasser gespült
werden. Die repräsentative Meinungsumfrage zeigte zudem, dass 96
Prozent der Bundesbürger die Nutzung von Regenwasser in Haus und
Garten, etwa für die Toilette oder Waschmaschine, als sinnvoll
erachten.
Die Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V. ist ein
bundesweiter Zusammenschluss von Firmen, Kommunen, Hochschulen,
Fachbüros, dem Fachhandwerk und Institutionen, die sich für die
Betriebs- und Regenwassernutzung einsetzen. Ziel ist die Erhaltung
des natürlichen Wasserhaushaltes durch die Nutzung von Betriebs- und
Regenwasser, Einsparung von Trinkwasser und die Reduzierung von
Abwasser. Im Mittelpunkt stehen dabei die Zukunftsvorsorge und der
Klimaschutz sowie die Förderung von Wissenschaft, Forschung und
Technik im Bereich der Betriebs- und Regenwassernutzung. (3.650
Zeichen mit Leerzeichen)
Link:
Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V.
http://www.fbr.de
Weltwasserwoche Stockholm, 21. bis 27. August 2011
http://www.worldwaterweek.org/
Pressekontakt:
Tatjana König - Büro für Kommunikation
Rotherstr. 1, 10245 Berlin
Mobil: 0151 58 88 44 93
Email: info(at)bfk-tk.com