(ots) - PwC IPO Watch: Prognose von 20
Börsengängen in Deutschland wird 2011 voraussichtlich verfehlt /
Anstieg der Volatilitäts-Indizes deutet auf globale Verunsicherung
der Anleger hin
Die Schuldenkrisen in Europa und den USA und der Kurssturz an den
weltweiten Aktienmärkten belasten das Klima für Neuemissionen. Im
August 2011 wurden insgesamt zehn angekündigte Börsengänge (Initial
Public Offerings, IPOs) abgesagt, darunter neun in den USA, zeigt
eine aktuelle Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC.
"Am deutschen Aktienmarkt gab es bislang keine Absagen, allerdings
dürften viele potenzielle Emittenten ihre IPO-Pläne bis zu einer
Klärung der Marktlage auf Eis legen. Daher halten wir die von uns für
2011 prognostizierte Marke von 20 Börsengängen in Deutschland kaum
noch für realisierbar", kommentiert Christoph Gruss, Partner in der
Capital Markets Group bei PwC.
Im ersten Halbjahr 2011 gab es dem IPO Watch Europe von PwC
zufolge in Frankfurt zehn Neuemissionen mit einem Emissionsvolumen
von rund 1,2 Milliarden Euro gegenüber zehn Emissionen und 1,75
Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Im Juli 2011 gingen weitere
vier Unternehmen an die Börse, im August bislang eines.
Grund für die weltweite Eintrübung des IPO-Klimas dürfte die
steigende Volatilität an den Aktienmärkten sein. Beispielsweise
kletterte der VDAX, der anhand von Indexoptionen die implizite
Volatilität des Deutschen Aktienindex DAX misst, in der zweiten
Augustwoche 2011 auf fast 41,5 Punkte; das ist der höchste Wert seit
März 2009. Noch in den ersten Juli-Wochen 2011 hatte der VDAX bei
kaum 20 Punkten gelegen.
Nicht nur in Frankfurt, sondern auch in London oder Hong Kong
stiegen die Volatilitäts-Indizes im August 2011 auf neue Höchstwerte.
"Die Notierungen an den Aktienmärkten weltweit verändern sich stärker
und in kürzerer Frequenz. Das deutet darauf hin, dass die Investoren
nicht nur an einzelnen Börsen, sondern global stark verunsichert
sind. Der ausgeprägte Optimismus nach den ersten sechs Monaten 2011
wird daher nicht so schnell wieder an die Märkte zurückkehren. Wir
erwarten erst für 2012 wieder eine deutliche Belebung des
Emissionsgeschehens", betont Gruss.
Im ersten Halbjahr 2011 war das Emissionsvolumen insbesondere in
Großbritannien stark angestiegen: In London brachten 61 Börsengänge
einen Gesamterlös von insgesamt 12,6 Milliarden Euro, im ersten
Halbjahr 2010 war der Gesamterlös mit lediglich 5,3 Milliarden Euro
nicht einmal halb so groß ausgefallen.
Pressekontakt:
Alexander Hartberg
PwC Presseabteilung
Tel.: 069 9585-1735
Email: alexander.hartberg(at)de.pwc.com
www.pwc.de