(ots) - Verbrecher setzen sich ins Ausland ab, um der
Strafverfolgung zu entgehen. Südamerika ist ein besonders beliebtes
Ziel. Wenn einer von dort nach Deutschland flieht, durchkreuzt das
unsere gewohnte Sichtweise: Wir bieten einem Verurteilten
Unterschlupf, der mit einem Haftbefehl von Interpol gejagt wird? Wie
geht denn das? Hartmut Hopp gehörte zu den führenden Köpfen der
sektenartigen Deutschen-Siedlung Colonia Dignidad. Jahrzehntelang
haben sie dort gefoltert und gemordet, deutsche und chilenische
Kinder tausendfach sexuell misshandelt. Dass der Mann einigermaßen
unbehelligt durch Krefeld spaziert, obwohl er in Chile im Gefängnis
sitzen müsste, das ist skandalös. Und mit den Irrungen und Wirrungen
internationaler Justizfragen nur unbefriedigend zu erklären. Immerhin
hat sich nun wenigstens das Bundeskriminalamt in den Fall
eingeschaltet. Deutschland liefert seine Staatsbürger zwar nur in
Ausnahmefällen aus, die deutschen Behörden aber sind gut beraten, mit
den chilenischen zusammenzuarbeiten. Um eine Lösung für diese
unappetitliche Situation zu finden.
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