(ots) - Eine Gesellschaft in Angst
Mexiko versinkt mehr und mehr im kriminellen Strudel der
Drogenkartelle und brutaler Banden. Der Brandanschlag auf ein Kasino
mit Dutzenden Toten in Monterrey ist der vorläufige Höhepunkt im
Krieg der Mafiosi gegen konkurrierende Clans, aber auch gegen Polizei
und Militär. Die Killer nehmen dabei immer häufiger den Tod von
unbeteiligten Bürgern in Kauf. Die Folge: Eine Gesellschaft lebt in
ständiger Angst, traut sich nachts nicht mehr aus dem Haus und hat
kaum noch Vertrauen in die Regierung.
Seit fünf Jahren führt der Staat einen fast aussichtslosen Kampf
gegen die Kartelle. Das Aufrüsten durch Zehntausende Soldaten und
Bundespolizisten schüchtert die organisierte Kriminalität nicht ein,
sondern scheint sie erst recht herauszufordern. Je härter die Fahnder
vorgehen, desto brutaler schlagen die Gejagten zurück. Oft führen
Razzien nicht zum Erfolg, weil korrupte Beamte die Einsätze
vereiteln. Nicht nur Bars und Wettbüros, auch Geschäfte und
Unternehmen leiden unter der Schutzgelderpressung. Entführungen
bringen den Banden zusätzlich Geld ein.
Was ist zu tun? Die Antwort ist einfach, die Umsetzung schwierig:
Es darf sich nicht lohnen, Verbrecher zu sein. Der Staat muss zwar
weiter Härte zeigen und das Gesetz verteidigen, aber zugleich massiv
in Arbeits-, Bildungs- und Sozialprogramme investieren. Erfolge
werden sich erst langfristig einstellen. Doch nur so hat die künftige
Generation eine Chance.
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