(ots) - Nicht übertrieben
Jeder Tote ist einer zu viel, und doch ist die vorläufige
Opferzahl nach Hurrikan "Irene" vergleichsweise niedrig. Ob das eher
an der frühzeitigen Abschwächung des Sturms lag oder am
Krisenmanagement, wird sich womöglich nicht klären lassen. Es darf
aber davon ausgegangen werden, dass die Verantwortlichen weise und
richtig gehandelt haben.
Das war nicht immer der Fall: Nach dem Schneechaos im vergangenen
Winter etwa musste New Yorks Bürgermeister einräumen, die Lage
unterschätzt zu haben, und George W. Bushs peinlich verpatztes
Krisenmanagement nach Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005 ist bis heute
unvergessen.
So sind die Wellen, die "Irene" schon vor ihrer Ankunft schlug,
durchaus nachvollziehbar: Präsident Barack Obama sprach von einem
"historischen Hurrikan", Bloomberg warnte vor dem "lebensbedrohlichen
Sturm" und ordnete erstmals in der Stadtgeschichte Evakuierungen und
den Stillstand des öffentlichen Nahverkehrs an.
Nun, da der Sturm sich legt, fragen Blogger im Internet bereits,
ob das nicht übertrieben war. Das war es nicht. 65 Millionen Menschen
waren gefährdet, und eine Katastrophe wie "Katrina" mit 1800 Toten
musste um jeden Preis verhindert werden. Vor allem aber gab es erst
im März ja ein noch größeres Desaster, nicht in den USA, sondern in
Japan. Dass die amerikanischen Krisenmanager auch hieraus gelernt
haben und vorsorglich Atomreaktoren vom Netz nahmen, wird ihnen
sicher keiner verübeln.
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