(ots) - Peinlich, würdelos, ein Debakel - die Kommentare
zum Auftritt von Außenminister Guido Westerwelle in der Libyen-Krise
nach dem Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi gehen in eine
Richtung, unabhängig davon, aus welcher politischen Richtung sie
kommen. Wie ein bei einem Fehler ertapptes uneinsichtiges Kleinkind
hatte Westerwelle versucht, die desolate Libyen-Politik der
Bundesregierung noch ins Positive zu wenden. Vergeblich. Zu
offensichtlich ist, dass wir Deutsche uns diesmal nicht solidarisch
gezeigt haben mit dem Rest der westlichen Welt. Richtig wäre es
gewesen, sich offen zu diesem Fehler zu bekennen und sich bei den
Libyern für diese falsche Entscheidung zu entschuldigen. So aber
entsteht nicht nur der Eindruck einer überheblichen Besserwisserei.
Schlimmer noch: Die Verbündeten könnten zu der Einschätzung kommen,
Deutschland suche in Europa und in der Welt einen Sonderweg.
Altkanzler Kohl hat dies zu Recht moniert. Ein solcher Weg aber führt
ins Abseits. Westerwelle hat das nicht begriffen. Peinlich für ihn -
und für uns.
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