(ots) - Erwerbsfähige Leistungsberechtigte im August:
-70.000 auf 4.571.000
Arbeitslose erwerbsfähige Leistungsberechtigte im
Vorjahresvergleich im April: -93.000 auf 2.071.000
Hilfequote im Vormonatsvergleich im August: -0,2 Prozentpunkte auf
9,7 Prozent
Im August lebten 4,571 Millionen erwerbsfähige
Leistungsberechtigte gemeinsam mit 1,725 Millionen nicht
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (dies sind vor allem Kinder) in
3,397 Millionen Bedarfsgemeinschaften. Im August 2011 waren 9,7
Prozent der in Deutschland lebenden Personen unter 65 Jahren
hilfebedürftig. Die Hilfe-Quote lag damit um 0,6 Prozentpunkte unter
dem Vorjahresniveau. Heinrich Alt, Vorstand Grundsicherung der
Bundesagentur für Arbeit wies dabei auf deutliche regionale
Unterschiede hin: "Die Spreizung der Hilfequote ist sehr groß. So ist
etwa in Bremerhaven oder Gelsenkirchen mehr als jeder Fünfte auf
Leistungen aus der Grundsicherung angewiesen, in Eichstätt und
Freising dagegen nur jeder Fünfzigste. Dies spiegelt zum einen die
wirtschaftliche Situation in den Regionen wider, zeigt aber auch,
dass es noch viele Herausforderungen gibt." Die hochgerechnete Zahl
der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist im August erkennbar
zurückgegangen. Saisonbereinigt errechnet sich eine Abnahme um
36.000, nach jeweils -21.000 im Juli und Juni. Im Vergleich zum
Vorjahr ist ihre Zahl im August um 299.000 gesunken, nach -285.000 im
Juli und -295.000 im Juni, somit monatlich um 6 Prozent. Im Vergleich
zum Vorjahresmonat hat sich die Zahl der leistungsberechtigten
Personen insgesamt um 6 Prozent (-389.000) auf 6,295 Millionen
reduziert. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften hat um 5 Prozent
(-173.000) abgenommen. Informationen zum Arbeitslosenstatus und zu
weiteren Strukturmerkmalen von Arbeitslosengeld II-Empfängern stehen
erst zeitverzögert zur Verfügung. Nach der jüngsten Auswertung für
den April 2011 waren 44 Prozent der Arbeitslosengeld II-Empfänger
arbeitslos. 2,665 Millionen. erwerbsfähige Leistungsberechtigte
erhielten Leistungen aus der Grundsicherung, ohne arbeitslos zu sein.
Dies sind vor allem vier Gruppen: Leistungsberechtigte, die einer
Erwerbstätigkeit von mindestens 15 Wochen-stunden nachgehen, deren
Einkommen aber nicht ausreicht den Lebensunterhalt ihrer
Bedarfsgemeinschaft zu sichern (628.000), Leistungsberechtigte, die
an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen (528.000), sowie
erwerbsfähige Leistungsberechtigte, für die eine Arbeit derzeit aus
verschiedenen Gründen nicht zumutbar ist, etwa weil sie kleine Kinder
betreuen bzw. Angehörige pflegen (320.000) oder noch zur Schule gehen
bzw. studieren (341.000). Im April 2011 bezogen 29 Prozent (1,359
Millionen) der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten Einkommen aus
Erwerbstätigkeit. Der Anteil erwerbstätiger Leistungsbezieher ist
damit um 1,3 Prozentpunkte gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahrs
gestiegen. Das erzielte Einkommen und die Arbeitszeit der
erwerbstätigen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten variieren
erheblich. Daten zum Umfang und Art der Beschäftigung liegen erst mit
einer Wartezeit vor. Im Januar 2011 war über die Hälfte (698.000) der
erwerbstätigen Leistungsempfänger ausschließlich geringfügig entlohnt
und 17 Prozent (222.000 Personen) sozialversicherungspflichtig in
Teilzeit beschäftigt. Knapp ein Viertel der erwerbstätigen
Leistungsempfänger war in sozialversicherungspflichtiger Vollzeit
beschäftigt (311.000), darunter auch 48.000 Auszubildende. Im
gleitenden Jahreszeitraum Mai 2010 bis April 2011 - der saisonale und
zufällige Schwankungen ausgleicht - gingen hochgerechnet in 1,993
Millionen Fällen Leistungsberechtigte in Hilfebedürftigkeit zu, in
2,365 Millionen Fällen konnten Leistungsberechtigte ihre
Hilfebedürftigkeit zumindest zeitweise beenden. Die Arbeitsmarktlage
von Personen in einkommensschwachen Haushalten führt allerdings oft
zu wiederkehrenden Perioden der Hilfebedürftigkeit. So hatte im
gleitenden 12-Monatszeitraum von den in Hilfebedürftigkeit
zugegangenen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten über die Hälfte
während der vergangenen zwölf Monate bereits Leistungen nach dem SGB
II bezogen - mehr als ein Drittel sogar innerhalb der letzten drei
Monate. Von den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, die im
gleitenden Jahreszeitraum ihre Hilfebedürftigkeit beenden konnten,
bezogen 27 Prozent innerhalb von drei Monaten erneut Leistungen aus
der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Im April 2011 erhielt eine
durchschnittliche Bedarfsgemeinschaft mit 1,9 Personen im
Durchschnitt 674 Euro ausgezahlt, rechnet man die
Sozialversicherungsbeiträge bzw. zuschüsse und die einmaligen
Leistungen heraus.
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