(ots) - "Ein Krieg der Maschinen" / Kursverluste des DAX
haben realwirtschaftliche Gründe / Überschüsse der DAX-Unternehmen
werden 2011 stagnieren / Für 2012 deutliche Gewinnrückgänge erwartet
Automatisierte Handelssysteme sind die Hauptschuldigen für die
jüngsten Kursverluste am deutschen Aktienmarkt. Im Streitgespräch mit
dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 36/2011, EVT 1. September
2011) erklärte der Geschäftsführer der SEB Asset Management Thomas
Körfgen: "Geschätzte 80 Prozent des Handelsvolumens auf dem deutschen
Aktienmarkt gehen auf das Konto von computergesteuerten
Trendfolge-Systemen. Die machen die Kurse kaputt. Es ist ein Krieg
der Maschinen."
In den DAX-Konzernen selbst kann der Fondsmanager Körfgen keinen
Grund für die Kursverluste entdecken: "Die Geschäfte der Unternehmen
laufen blendend, ihre Aktien sind jetzt erst recht attraktiv." Er
finde deshalb nichts Greifbares für die These, dass es wirtschaftlich
schlechter laufen werde.
Dieser Einschätzung widerspricht der Investment-Experte der Helaba
Trust Markus Reinwand gegenüber 'Börse Online': "Dass der DAX stärker
gelitten hat als andere Börsenbarometer in Europa hat
realwirtschaftliche Gründe. Der Aktienmarkt ist einer der frühesten
Frühindikatoren für die Realwirtschaft. Der Kursrückgang von über 20
Prozent zeigt: Die Börse wittert, dass sich die Konjunktur deutlicher
abschwächt als zuvor angenommen."
Für dieses Jahr sieht Reinwand aber noch keinen Anlass für eine
Rücknahme der Gewinnprognosen: "Wir erwarten, dass die Überschüsse
der DAX-Unternehmen 2011 im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr oder
weniger stagnieren. Für 2012 rechnen wir mit deutlichen
Gewinnrückgängen."
Pressekontakt:
Stefanie Burgmaier, Chefredakteurin 'Börse Online'
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