(ots) - Richtige Richtung
Karl-Josef Laumann und die Sozialausschüsse haben recht: Der CDU
kann es nicht egal sein, dass mehr als eine Million Menschen weniger
als fünf Euro in der Stunde verdienen. Als Partei der sozialen
Marktwirtschaft muss sie etwas unternehmen. Erstens kann man selbst
bei Vollzeitarbeit von so wenig Lohn kaum leben und schon gar keine
Familie ernähren. Und zweitens erwerben Niedriglöhner nur minimale
Rentenansprüche. Altersarmut ist programmiert. Das bedeutet in vielen
Fällen doppelte Lasten: Erst subventioniert der Sozialstaat die Löhne
von Hartz-IV-Aufstockern, und später muss er auch noch Grundsicherung
für Rentner zahlen, die mit ihren mickrigen Altersbezügen nicht über
die Runden kommen. Der Kampf gegen Lohndumping lohnt sich mithin
gleich mehrfach.
Mindestlöhne sind zwar kein Allheilmittel, können die Probleme
aber zumindest lindern. Voraussetzung dafür ist, dass sie nicht zu
hoch angesetzt werden, damit keine Jobs verloren gehen. Der Vorschlag
von Laumann zielt hier in die richtige Richtung. Denn er übernimmt
die von den Tarifparteien ausgehandelten und relativ moderaten
Entgelte in der Zeitarbeit. Zudem differenziert er zwischen Ost und
West und berücksichtigt damit unterschiedliche Ertragslagen. Die CDU
sollte diese Vorschläge auf ihrem Parteitag in Leipzig ernsthaft
prüfen. Denn so wie bisher kann es nicht weitergehen. Die Kluft
zwischen Arm und Reich ist schon viel zu groß.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207