(ots) - Kein Zeitungsunternehmen ist früher
und tiefer in die Digitalwelt eingestiegen als das in Norwegen
ansässige Medienunternehmen Schibsted. Das Wachstum im Digitalbereich
eröffnet Zeitungsverlagen zwar gute Zukunftsaussichten, doch ist es
von elementarer Bedeutung, "Möglichkeiten auszutesten, Online-Inhalte
kostenpflichtig zu gestalten", erklärt Schibsted-Chef Rolv Erik
Ryssdal.
"Wir müssen tragfähige Bezahlmodelle für unsere Inhalte
entwickeln", erklärt Ryssdal, dessen auf Zukunftswachstum ausgelegte
Strategien Thema beim Weltkongress der Zeitungen sein werden, der vom
12. bis 15. Oktober in Wien stattfindet.
"Bis dato sind die Online-Medien noch nicht in der Lage, bei den
erzielten Einnahmen mit Print gleichzuziehen. Auch können sie die
wichtige Arbeit, die in den Redaktionen von Zeitungen geleistet wird,
nicht ersetzen. Wie viele andere Verlagsmanager sorge ich mich um die
Auswirkungen auf die Finanzierung von seriösem, investigativem
Journalismus", so Ryssdal.
"Leider stehen den meisten Zeitungen immer weniger finanzielle
Mittel für investigativen Journalismus zur Verfügung. Es müssen
dringend Lösungen für das drängende Problem gefunden werden,
tragfähige Erlösmodelle für die Finanzierung von qualitativ
anspruchsvollem Journalismus zu entwickeln. Dies ist eine wichtige
Herausforderung, nicht nur für unsere eigene Branche, sondern für die
demokratischen Gesellschaften, die uns in unserer westlichen Welt
schon zur Selbstverständlichkeit geworden sind."
Rolv Erik Ryssdal wird als Referent in einer Kongress-Session
sprechen, die der Frage nachgeht, wie sich Zeitungsunternehmen
erfolgreich für die Zukunft positionieren können. Zu den weiteren
Referenten dieses Themenblocks zählen Eugen Russ, Verleger und
Geschäftsführer des Vorarlberger Medienhauses; Hanzade Dogan Boyner,
Vorstandsvorsitzende von Dogan Gazetecilik in der Türkei; Jeongdo
Hong, COO und Executive Director des JoongAng Media Network in
Südkorea; Wilfred David Kiboro, Vorstandsvorsitzender der Nation
Media Group in Kenia und Damian Kudriavtsev, CEO des Verlagshauses
Kommersant in Russland.
Mehr als 1200 Verleger, CEOs, Geschäftsführer, Chefredakteure und
andere Führungskräfte aus der Zeitungsbranche werden zum Kongress,
zum World Editors Forum und zur Info Services Expo in Wien erwartet -
den jährlichen Branchentreffpunkten der internationalen Zeitungswelt,
organisiert vom Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien
(WAN-IFRA). Umfassende Informationen, u.a. zum Programm und zur
Anmeldung sind unter http://tinyurl.com/3jkcsx3 abrufbar.
Der Weltkongress und das Editors Forum finden in diesem Jahr in
Verbindung mit der IFRA Expo, der internationalen Leitmesse der
Zeitungs- und Medienindustrie, statt. Zu den weiteren Highlights des
Kongresses zählen:
- Eine Session, die sich mit neuen Einnahmemöglichkeiten und
Geschäftsmodellen beschäftigt, die die wirtschaftliche
Zukunftsfähigkeit und finanzielle Unabhängigkeit von
Zeitungsverlagen sichern können. Zu den Sprechern in diesem
Themenblock zählen: Juan Luis Cebrián, CEO der spanischen
Mediengruppe Prisa, und Gregor Waller, vormals Leiter Strategie
und Innovation bei Axel Springer, sowie weitere Referenten, die
noch bekannt gegeben werden.
- Eine Session zum Thema Innovationen im Digitalbereich, die sich
mit den Trends und Erfolgsfaktoren im Digitalgeschäft befasst,
der Frage nach erfolgversprechenden neuen Geschäfts- und
Erlösmodellen nachgeht und die Rolle der Social Media
thematisiert. Diese Themensession wartet mit einem der
innovativsten Verlagshäuser Asiens, der ersten reinen
Tablet-Zeitung und dem "Frenemy" Google auf. Die Riege der
Referenten umfasst u.a.: Mariam Mammen Mathew, Chief Operating
Officer von Manorama Online in Indien; Rebecca Grossman-Cohen,
Marketingleiterin bei The Daily; Madhav Chinnappa, Leiter für
Strategische Partnerschaften bei Google News EMEA, und Reggie
Bradford, CEO des Social-Media-Management-Unternehmens Vitrue
Inc. mit Sitz in den USA.
- Die Erörterung neuer Geschäftschancen, sowohl in traditionellen
Bereichen als auch auf Gebieten, die für Zeitungsunternehmen
völlig neu sind. Das Zeitungsgeschäft basiert nicht länger nur
auf einem einfachen Modell, das sich auf Anzeigen- und
Vertriebserlöse stützt. Vielmehr bilden sich viele neue
Business- und Erlösmodelle heraus. Als Referenten zu diesem
Themenblock werden u.a. folgende Sprecher vertreten sein: Ravi
Dhariwal, CEO der indischen Zeitung Times of India; Soheil
Dastyari, Geschäftsführer von Gruner+Jahr Corporate Editors in
Deutschland, sowie Urs Gossweiler, CEO der Gossweiler Media AG
in der Schweiz.
- Eine Session, die sich mit der Frage beschäftigt, wie Zeitungen
einen ihrer wichtigsten Trümpfe - den Wert Ihrer Marke -
erfolgreich ausspielen können. Als Referenten werden vertreten
sein: Phillip Crawley, Herausgeber und CEO der kanadischen
Zeitung Globe and Mail; Dietmar Otti, Managing Director
Marketing bei Axel Springer; David Roman, Chief Marketing
Officer beim Computerhersteller Lenovo, und Manfred Schmidt,
Delegierter des Verwaltungsrats am Institut für Markentechnik in
der Schweiz.
- Die Vorstellung des internationalen Reports "Innovations in
Newspapers" (erstellt durch Innovation Media Consulting im
Auftrag von WAN-IFRA), in diesem Jahr mit folgenden
Schwerpunkt-Themen: Bezahlschranken wirksam einführen; die
Neukonzeption von Storytelling und Workflows für die mobile
Content-Bereitstellung; Einfluss und Auswirkungen des iPad;
Aktivitäten von Zeitungen im Bereich Social Media. Wie immer
wird die Präsentation angereichert durch Fallstudien aus aller
Welt.
- Der aktuelle Bericht zu den World Press Trends: Der jährlich von
WAN-IFRA herausgegebene Report ist die wichtigste und
zuverlässigste Datenquelle zur weltweiten Zeitungsindustrie. Er
umfasst Daten aus allen 233 Ländern und Gebieten, in denen
Zeitungen herausgegeben werden. Der Bericht und die Präsentation
liefern relevante Statistiken und maßgebliche Analysen der
weltweiten Zeitungsbranche sowie für einzelne Märkte.
Die vom Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) als Partner
unterstützten Veranstaltungen werden von einem breit gefächerten
Rahmenprogramm, Ausflügen sowie Treffen mit Vertretern aus regionaler
und internationaler Politik, Wirtschaft und Kultur begleitet.
Nähere Informationen zur "Internationalen Woche der Zeitungswelt"
sind unter http://www.worldnewspaperweek.org abrufbar.
WAN-IFRA, mit Sitz in Paris, Frankreich, und Darmstadt,
Deutschland, sowie Regionalbüros in Singapur, Indien, Spanien,
Frankreich und Schweden, ist der Weltverband der Zeitungen und
Nachrichtenmedien und vertritt mehr als 18.000 Publikationen, 15.000
Online-Sites und über 3000 Unternehmen in mehr als 120 Ländern.
Vorrangiges Ziel des Verbandes ist die Verteidigung und Förderung von
Pressefreiheit, Qualitätsjournalismus und redaktioneller Integrität
sowie die Entwicklung von erfolgreichen Geschäftsaktivitäten.
Pressekontakt:
Auskunft erteilt: Larry Kilman, Director of Communications and Public
Affairs, WAN-IFRA, 7 rue Geoffroy St Hilaire, 75005 Paris,
Frankreich. Tel.: +33 1 47 42 85 00. Fax: +33 1 47 42 49 48. Mobil:
+33 6 10 28 97 36. E-Mail: larry.kilman(at)wan-ifra.org