Noch zwei Monate: Im November 2011 kehren der süddeutsche Unternehmer Armin Wirth (39) und sein Expeditionspartner Dieter Staudinger (35) zurück in die Antarktis. Nach einem gescheiterten Versuch im Jahr 2008 wollen sie beenden, was sie damals begonnen haben: auf unerforschten Wegen den Südpol erreichen und die Antarktis durchqueren. Seine Expeditionserfahrungen haben den Unternehmer sowohl in seiner strategischen Planung als auch in seinem Führungsstil nachhaltig beeinflusst. Nach der Tour wird er, wie schon zuvor, mit Managern bei Vorträgen und Workshops erarbeiten, wie auch sie einmal aus der eigenen Komfortzone ausbrechen und diese Erfahrungen in ihren Business-Alltag integrieren können.
(firmenpresse) - Ausrüstungs- und Routenplanung, Expeditionsstrategie, Logistik, körperliche und mentale Vorbereitung – zurzeit stecken die beiden Grenzgänger mitten in den intensiven Vorbereitungen für die herausfordernde Eistour. „Unsere Planung muss lückenlos sein, schon für kleinste Fehler büßen wir auf der Tour jeden Tag“, erklärt Armin Wirth. „Darum befassen wir uns oft wochenlang mit einem Ausrüstungsgegenstand. So haben wir drei intensive Trainingseinheiten eingebaut, um uns im Umgang mit den Kites sicher zu fühlen, ihn wirklich zu erfassen – und dazu gehört nicht nur technisches Können, sondern auch eine unter der Oberfläche liegende Verbindung.“ Diese Fähigkeit des „Erfassens“ hilft dem 39-jährigen auch, sein Unternehmen in Reutlingen zu führen: „Zahlen im Unternehmen zeigen nur, was schon passiert ist, ähnlich einer Spur im Schnee. Was kommt und wie man sich darauf vorbereiten kann, passiert auf einer anderen Ebene. Zugang dazu zu bekommen ist sowohl für mein Unternehmen wie auch auf Expedition elementar. Auch wenn mir nicht immer gefällt, was da kommt.“
Es geht nicht um Ruhm und Ehre – sondern um innere Ruhe
So wie es Armin Wirth in seinem Unternehmen nicht um reine Zahlen geht, sind die Ziele der Expedition nicht Ruhm und Ehre. „Wir wollen keine Rekorde aufstellen oder als besonders harte Extremsportler gelten“, erklärt Armin Wirth. „Wir verlassen unsere Komfortzone, um nicht nur äußeres, sondern auch inneres Neuland zu betreten. Hier hinzuschauen und uns dem zu stellen, was wir sonst vermeiden – das ist der Sinn unserer Expedition.” Diese Auseinandersetzung spielt für den Unternehmer Wirth auch eine zentrale Rolle in der Unternehmensführung: „Ich versuche meine Expeditionserfahrungen auf den Alltag zu übertragen und mir die Zeit zu nehmen, Dinge wirklich grundlegend zu erfassen. Der Inner Pol, der sich nie verändert, ist für mich der zentrale Schlüssel im (Wirtschafts-)Leben. Von ihm aus gesehen können Veränderungen beobachtet werden, ohne reaktiv zu werden. Allerdings bietet jeder Tag unzählige Versuchungen, diesen inneren Pol zu verlassen. Egal, ob auf Expedition oder im Wirtschaftsleben, dies ist jeden Tag eine Herausforderung für mich."
Was nicht ist – das ist nicht
Und noch etwas hat Armin Wirth auf der Expedition gelernt: Jeden Moment neu hinzuschauen, denn einen Plan zu haben, heißt nicht, dass dieser auch funktioniert: „Was nicht ist – das ist nicht. Bei der ersten Antarktis-Expedition gab es einfach keinen Wind, das muss man erst einmal akzeptieren. So ist das auch im Unternehmen: In einer Wirtschaftskrise kann ich auch nicht erwarten, dass sich meine Gewinnerwartungen und Absatzpläne erfüllen“, erklärt er seine Haltung. „Auch wenn in solch einer Situation ein Teil von mir durch die Wand will, lerne ich immer mehr, dass es darum geht, zu sehen, was der Strom des Lebens gerade bringt. Wirklich Neues und Innovatives entsteht zu seiner Zeit, aus einem Zugang dazu“, stellt Armin Wirth dar. So möchte er auch seine Mitarbeiter motivieren, hinter die Fassade zu schauen, der persönlichen Entwicklung im eigenen Leben einen hohen Stellenwert einzuräumen und nicht aufzuhören, genau hinzuschauen.
Der geplante Expeditionsablauf
Am 07. November fliegen Armin Wirth und Dieter Staudinger zunächst nach Cape Town und von dort aus zum Startpunkt der Tour, in der Nähe der südafrikanischen Forschungsstation SANAE. „Wir haben uns entschlossen, etwas weiter westlich zu starten, um der Flauteregion vom letzten Mal zu entgehen“ erklärt Armin Wirth. Etwa 80 Tage, 3.500 eisige Kilometer, Stürme, brüchige Schneedecken mit darunter lauernden Spalten, absolute Isolation von der Außenwelt und die Furcht vor dem berüchtigten „Whiteout“ trennen die beiden dann noch von ihrem lang ersehnten Zielpunkt, dem Südpol. Wann sie dieses Ziel erreichen, kann niemand voraussagen. Wenn es gut läuft, erreichen sie den südlichsten Punkt der Erde am Heiligen Abend. Das wird dann aber noch nicht das Ende sein. Danach steht der 1.200 Kilometer lange Weg zur Küste der Ostantarktis an, um die Transversale zu komplettieren.
Aloha Antarctica ist eine Südpolexpedition zur Durchquerung der Antarktis. Am 7. November 2011 starten der Süddeutsche Armin Wirth und der in Kanada lebende Dieter Staudinger von Kapstadt zur russischen Basis Novo. Von dort aus geht es einen Tag später zum Startpunkt nahe der südafrikanischen Station SANAE. Von ihrem ersten Ziel trennen sie dann noch etwa 2.200 km, die sie mit Skiern und Kites zurücklegen werden. Aloha Antarctica ist die erste Expedition auf dieser komplett unerforschten Route. Nach dem Erreichen des Südpols gehen die beiden – diesmal auf bekannten Wegen – weiter zum 1.300 km entfernten zweiten Ziel, der schmalen Bucht Hercules Inlet am Ronne-Eisschelf. Am 27. Januar 2012 fliegen Armin Wirth und Dieter Staudinger von Union Glacier nach Punta Arenas in Südchile.
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