(ots) - Mit einem bemerkenswerten Bekenntnis wendet sich
unser Torhüter Markus Miller an die Öffentlichkeit: "Ich habe mich
dazu entschlossen, meinen Klub, unsere Fans und die Medien über meine
Erkrankung zu informieren. Wegen meiner mentalen Erschöpfung werde
ich mich ab sofort stationär behandeln lassen", so der 29-jährige
Familienvater, der seit Sommer 2010 bei Hannover 96 unter Vertrag
steht.
In höchst beachtlicher Offenheit gibt der langjährige
Fußballprofi, der vom Karlsruher SC zu 96 wechselte, seine
Erfahrungen preis und berichtet, wie es ihm ergangen ist und warum er
sich nun stationär behandeln lässt: "Seit meiner Profizeit als
Torhüter arbeite ich mit Hochdruck daran, engagiert und immer mit
vollem Einsatz, meine Leistungen auszubauen, zu optimieren und auf
höchstem Niveau zu halten, um sie in den Dienst der Mannschaft und
des Klubs zu stellen. Seit einiger Zeit habe ich immer seltener das
Gefühl, dass ich der Mannschaft wirklich helfe oder etwas
Wesentliches bewirke. Dabei erlebte ich zunehmenden, großen inneren
Druck und Anspannungen, die mich begannen zu blockieren."
Markus Miller hat sich in einer für ihn höchst schwierigen und
unbekannten Situation aktiv um Hilfe bemüht. Unterstützung erhält der
Torhüter von Martin Braun, der in Gelsenkirchen als ambulanter
Psychologe, Arzt und Psychotherapeut praktiziert sowie als Coach und
Mentaltrainer im Spitzensport tätig ist. "Ich arbeite gemeinsam mit
Martin Braun bereits erfolgreich an Lösungen. Um blockierende
Ursachen und Symptome noch nachhaltiger bearbeiten zu können, als das
ambulant möglich ist, habe ich mich in enger Absprache mit meinem
Therapeuten dazu entschlossen, stationär an mir zu arbeiten", so
Markus Miller.
Therapeut Martin Braun kann auf eine langjährige Praxis-Erfahrung
zurückgreifen. Er erklärt, wie mentale Erschöpfung bei einem
Hochleistungssportler auftreten können: "Jeder Mensch, der sich
tagtäglich mit höchstem Ehrgeiz, starker Motivation verbunden mit
hohem inneren Druck, großem Pflichtbewusstsein seinem Team gegenüber
voll und uneingeschränkt für gute Arbeitsresultate einsetzt, so wie
Markus Miller, also oberflächlich betrachtet sich eigentlich
vorbildlich als Fußballprofi verhält, kann Gefahr laufen, Symptome
eines beginnenden Burnouts sowie mentaler und körperlicher
Erschöpfung und weitere Reaktionen zu entwickeln. Sehr häufig reicht
ein spezielles Sportcoaching mit Elementen aus dem Mentaltraining
aus, Blockaden zu lösen. Sind individuell spezifische
Blockadeursachen und -symptome stärker einschränkend wirkend, ist
eine psychotherapeutische Behandlung der effektiv richtige Weg für
positive Lösungen."
Therapeut und Patient haben gemeinsam in vielen Gesprächen den
Lösungsansatz entwickelt, um Markus Miller zu helfen und seine
mentale Erschöpfung bzw. den beginnenden Burnout dauerhaft zu heilen.
"Zunächst die ambulante und nun die stationäre psychotherapeutische
Behandlung helfen Markus Miller effektiv dabei, gesündere und
positivere Umgehensweisen mit sich selber zu erarbeiten, um damit
symptomfrei und blockadefrei immer noch ein vorbildlicher
Fußballprofi mit derselben, vielleicht mit noch größerer Stärke zu
sein. Bei solch einer psychotherapeutischen Behandlung der Ursachen
und Symptome steht eine ganz individuelle Veränderungsarbeit im
Vordergrund", so Martin Braun. "Es geht unter anderem darum, eigene
Stärken, Kompetenzen, Ressourcen im psychischen Umgehen mit zum
Beispiel Anforderungen oder einschränkenden gefühlten Anforderungen
intensiv positiv modifiziert und dadurch gesund auszurichten. Bei
Markus Miller ist von einer deutlich positiven Behandlungsprognose
auszugehen."
Markus Miller wurde bereits in einer Privatklinik stationär
aufgenommen und wird dort von ausgewiesenen, erfahrenen Experten auf
dem Gebiet der Psychologie und Psychotherapie umfassend behandelt. Er
wird Hannover 96 auf ungewisse Zeit nicht zur Verfügung stehen, seine
stationäre Behandlung ist zunächst für mehrere Wochen vorgesehen.
"Dieser Schritt ist ein großes Zeichen von Mut. Er hat in einem
Klub, der ein furchtbares Erlebnis mit einem persönlichen Schicksal
durchgemacht hat, bewusst den Gang an die Öffentlichkeit gewählt und
klare Fakten geschaffen. Sein Entschluss verdient allerhöchsten
Respekt", erklärt 96-Geschäftsführer Martin Kind.
Nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen, die Hannover 96 vor knapp
zwei Jahren im Zuge der Tragödie um Robert Enke gemacht hat, erhält
Markus Miller die volle Unterstützung des gesamten Klubs, also von
den Verantwortlichen sowie Mannschaft und Trainer: "Wir stärken und
schützen ihn, weil er sich mit aller Offenheit seinen psychischen
Schwierigkeiten stellt, die unverändert in unserer Gesellschaft als
Tabu-Thema behandelt werden. Oberste Priorität hat für uns alle, dass
Markus Miller von seinen Ärzten erfolgreich behandelt werden kann",
sagt Jörg Schmadtke, 96-Geschäftsführer Sport. "Er hat uns als
Verantwortliche frühzeitig informiert. Ich empfinde das als Zeichen
von Stärke, und natürlich bekommt Markus von uns jede Unterstützung,
die möglich ist."
96-Trainer Mirko Slomka arbeitet nahezu täglich und sehr intensiv
mit den Spielern seines Kaders - also auch mit Markus Miller. "Markus
hat mich frühzeitig ins Vertrauen gezogen und umfassend informiert.
Wie er seine Situation angenommen hat, sich aktiv um Hilfe bemüht hat
und für sich selbst die Entscheidung getroffen hat, die
Öffentlichkeit in Kenntnis zu setzen, ist imponierend", erklärt Mirko
Slomka. "Ich traue Markus absolut zu, diese Behandlung für sich zu
nutzen und gestärkt sowie mit neuer Zielsetzung seine Karriere als
Fußballprofi erfolgreich fortzusetzen."
Im Zuge der redaktionellen Berichterstattung über seine Krankheit
bitten Markus Miller und Hannover 96 die nachstehenden Punkte zu
beachten. Markus Miller und seine Familie bedanken sich vorab bei
Ihnen für den Schutz der Privatsphäre und den gebotenen Respekt vor
ihrer Situation.
*Der Aufenthaltsort von Markus Miller und der Name der Klinik
werden nicht bekannt gegeben.
*Markus Miller steht während seiner stationären Behandlung für
Interview- und Fotoanfragen etc. nicht zur Verfügung.
*Der behandelnde Therapeut Martin Braun steht bis auf weiteres für
Interview-Anfragen nicht zur Verfügung. Natürlich unterliegt er der
ärztlichen Schweigepflicht.
*Zum Schutz der Privatsphäre sind auf allen Archivbildern der
Familie von Markus Miller die Gesichter der Kinder unkenntlich zu
machen.
*Die Mannschaftskollegen bei Hannover 96 werden sich in Interviews
nicht zu der Erkrankung von Markus Miller äußern.
Wir danken auch im Namen von Markus Miller und seiner Familie für
Ihr Verständnis und sind der Überzeugung, dass die genannten Hinweise
ausschließlich der Genesung von Markus Miller dienen.
Pressekontakt:
Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
Leiter Kommunikation
Alex Jacob
Telefon: +49 511/96900-101
alex.jacob(at)hannover96.de