PresseKat - Ende der Staatsverschuldung: Bundesbürger glauben nicht an Schäubles Prognose

Ende der Staatsverschuldung: Bundesbürger glauben nicht an Schäubles Prognose

ID: 474542

(ots) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ließ jüngst
per Interview wissen, dass er einen ausgeglichenen Staatshaushalt
schon 2014 für möglich hält. Mit dieser optimistischen Prognose nimmt
der CDU-Politiker allerdings eine Außenseiterrolle ein. Mehr als drei
Viertel der Bundesbürger gehen davon aus, dass Deutschland auch in
drei Jahren seine Verschuldung noch weiter ausdehnen wird. Vor allem
unter seinen Alters- und Geschlechtsgenossen wird an Schäubles
Prognosefähigkeiten gezweifelt. Bei den Männern und den über
55-Jährigen halten jeweils gut 80 Prozent der Deutschen einen
ausgeglichenen Staatshaushalt für reines Wunschdenken. Das ergibt
eine repräsentative Umfrage der Kommunikationsberatung Faktenkontor
und des Marktforschers Toluna unter 1.000 Bundesbürgern.

Schäubles Worte beeinflussen Anlagestrategien der Deutschen

Trotzdem beeinflussen solche Prognosen zur Staatsverschuldung das
Verhalten der Deutschen in der privaten Altersvorsorge oder bei
Geldanlagen. Dass nur gut jeder zehnte Bundesbürger von den Worten
Schäubles voll und ganz überzeugt ist, also bedeutet nicht, dass
Aussagen dieser Art beim Rest der Bevölkerung ohne Wirkung bleiben.
So räumt mehr als jeder fünfte Befragte ein, dass derartige
Politikerworte sich auf sein Verhalten in Sachen Geldanlage und
Altersvorsorge auswirken. Unter den Älteren überdenkt angesichts
Schäubles Äußerungen sogar fast jeder Vierte seine Finanz- und
Vorsorgestrategie.

Finanzbranche informiert Kunden nicht über die Folgen

Die Banken und Versicherungen scheinen die hohe Emotionalität des
Themas Staatsverschuldung allerdings noch nicht als möglichen
Aufhänger für Kundengespräche erkannt zu haben. So wurden in diesem
Jahr bisher nur neun Prozent der Deutschen von ihrem Bankberater
aktiv über die Folgen der Haushaltsprobleme vieler EU-Staaten und der




USA für den deutschen Privatanleger informiert. Und auch die
Assekuranz gibt ihren Kunden kaum zusätzliche Orientierung. Magere
acht Prozent der Bundesbürger wurden Stand heute von ihrer oder einer
anderen Versicherung im Laufe des Jahres unaufgefordert mit
Informationen zu Auswirkungen der Staatsschuldenkrise auf die
Altersvorsorge versorgt.

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