(ots) - Krisenmanagement auf Italienisch: Man strickt auf
die Schnelle ein gigantisches Sparpaket von über 90 Milliarden Euro,
beruhigt auf diese Weise Europa. Wenn dann die Zinsen nach unten
gehen, fallen die einzelnen Sparmaßnahmen wie Dominosteine um. So
stellt sich Italien in den letzten zwei Monaten dar. Man ist
fassungslos über die Abgebrühtheit und Verantwortungslosigkeit der
Berlusconi-Regierung. Ein Ministerpräsident, der noch vor wenigen
Tagen sein Land als "Scheißland" bezeichnete, aus dem er in einigen
Monaten abhauen werde, müsste in die Wüste geschickt werden. Besser
gestern als heute. Weil genau er dieses Land seit fast 20 Jahren
regiert und es dahin gebracht hat, wo es heute steht. Kein Geringerer
als der Cavaliere selbst erklärt jetzt großmundig, er wolle hart
gegen Steuersünder vorgehen. Und er selbst ist es, der sich wegen
Steuerhinterziehung in großem Stil vor Gericht verantworten muss. Die
Opposition war und ist so heillos zerstritten, dass man auch ihr
nicht zutraut, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Das Einzige, was
hilft, ist massiver Druck von außen, damit das Drama Italien kein
Drama Europa wird.
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