(ots) - Schlapphut war gestern
Ihre Schlapphüte können die Spione in der CIA-Zentrale in Langley
jetzt endgültig an den Nagel hängen. Der Neue an der Spitze des
US-Geheimdienstes wird wie ein Katalysator bei der Militarisierung
der CIA wirken. Da nutzt es auch nichts, dass Kriegsheld David
Petraeus demonstrativ seine medaillenbehangene Uniform gegen einen
Anzug eintauscht.
Petraeus wird die Entwicklung vorantreiben, die seit Jahren zu
beobachten ist: Die Schnüffler setzen immer mehr auf paramilitärische
Aktionen als auf die klassische Agentenarbeit. Wo dieser Weg
hinführt, zeigt der Drohnenkrieg in Pakistan mit Hunderten Toten,
darunter neben Top-Terroristen vor allem Zivilisten. Ein Drittel der
CIA-Analysten soll bereits mit der Vorbereitung dieser Einsätze
befasst sein.
Und gerade der Ex- Oberbefehlshaber der US-Truppen in Afghanistan
und Irak soll diesen Trend stoppen? Wohl kaum. Wenn die Amerikaner
ihre Armeen zurückziehen, dann können sie es sich nicht leisten, das
Feld den Terroristen zu überlassen. Der Drohnenkrieg hat sich bei
allen berechtigten moralischen Bedenken als effektives Mittel
erwiesen. Und angesichts der finanziellen Lage der USA haben solche
paramilitärischen Geheimdienstoperationen einen entschiedenen
Vorteil: Sie sind billiger, als die Militärmaschinerie in Gang zu
setzen.
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