(ots) - Deutsche Unternehmen sichern sich nur
unzureichend gegen Produkt- und Markenpiraterie und somit gegen
Image- und Umsatzschäden ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle,
branchenübergreifende Studie der Management- und Technologieberatung
BearingPoint ( www.bearingpointconsulting.com ) unter 30 führenden
Unternehmen. Die Studie zeigt: Obwohl 79 Prozent der befragten
Unternehmen schon einmal von Produkt- und Markenpiraterie betroffen
waren, plant nur ein Drittel (32 Prozent), seine
Präventionsaktivitäten auszubauen. Der Großteil der Unternehmen
beschränkt sich bislang vor allem auf Reaktion anstatt auf
Prävention: Rechtliche Maßnahmen, wie die Durchsetzung von Marken-
und Urheberrechten sowie die juristische Verfolgung im Fall von
Rechtsverletzungen sind für drei Viertel der Befragten das
wesentliche Mittel zur Bekämpfung von Produktpiraterie. Die meisten
Unternehmen (70 Prozent) sind nicht in der Lage, die durch Fälschung
entstandene Schadenhöhe zu beziffern. In vielen Fällen werden
Piraterieschäden überhaupt nicht gemessen. Die meisten Befragten
verlassen sich auf Schätzungen, zum Beispiel durch eigene Recherchen
im Internet oder am Point of Sale (32 Prozent).
"Rechtliche Maßnahmen sind wichtig, greifen aber erst im Nachgang,
wenn der Schaden bereits entstanden ist. Angesichts sich rasant
entwickelnder Fälschungsverfahren und der globalen Reichweite durch
das Internet sollten die Unternehmen hier unbedingt aktiv werden",
warnt Matthias Loebich, Partner bei BearingPoint. "Nicht nur der
Umsatzverlust schadet den Unternehmen. Durch Plagiate, die in der
Regel eine minderwertige Qualität aufweisen, ist auch das Image,
unter Umständen sogar die Existenz eines Herstellers bedroht. In der
Pharma- oder Lebensmittelindustrie können Fälschungen für den
Verbraucher sogar gesundheitsgefährdend sein."
Kontrolle ist gut, Prävention ist besser
Präventiv wirkende ganzheitliche Konzepte sind bei den befragten
Unternehmen unterrepräsentiert. Technisch gestaltete
Kennzeichnungsmittel, um Originale fälschungssicher zu machen, nutzt
zwar bereits jedes zweite Unternehmen (54 Prozent). Aber nur ein
Fünftel der Unternehmen plant oder setzt bereits ein System zur
Echtheitsprüfung von Produkten für Kunden ein, wie Etiketten oder
Logistiksiegel mit integriertem Sicherheitscode.
IT-Lösungen zur lückenlosen Produktauthentifizierung und
-verfolgung entlang der gesamten Warenwirtschaftskette nutzen nur 18
Prozent der Befragten. Dabei ist dies elementarer Bestandteil eines
umfassenden Schutzes vor Fälschungen. Eine zentrale Datenbank sollte
die Produktinformationen und -historie anhand einer Seriennummer
verarbeiten sowie Logistik-, Status- und Ereignisdaten zur Verfügung
stellen können. Von der Herstellung bis zum Endkunden kann so der
Lebenszyklus eines Produkts, auch zur Abwehr ungerechtfertigter
Gewährleistungsansprüche, vollständig nachvollzogen werden.
"Häufig sehen Unternehmen den Gesetzgeber in der Verantwortung.
Dabei können sie viele Fälle von Produktpiraterie selbst verhindern,
indem sie ungewollten Know-how-Transfer vermeiden und die Erstellung
von Plagiaten durch Schutzmechanismen so schwer wie möglich machen",
sagt Matthias Loebich. "Wer seine Produkte absichern will, sollte
eine Präventionsstrategie entwerfen, an der sich alle relevanten
Unternehmensprozesse ausrichten und die auch Lieferanten, Händler und
den Endkunden integrieren. Auf Basis einer Risikoanalyse und
-bewertung kann für jedes Unternehmen ein individuelles Konzept mit
passenden Maßnahmen, je nach Produktportfolio, erstellt werden."
Die vollständige Studie "Status und Perspektiven im Kampf gegen
Produkt- und Markenpiraterie" steht unter http://bit.ly/pPeNVn zum
Download bereit.
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