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Neue OZ: Kommentar zu Sprache

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(ots) - Sprache muss jung sein

Man spricht Deutsch, hieß es vor 20 Jahren. Gemeint ist nicht die
satirisch von Gerhard Polt aufgespießte Strandkommunikation
teutonischer Urlauber, sondern die hohe Akzeptanz für das Erlernen
unserer Sprache vor allem in der Ex-Sowjetunion und ihren
Nachfolgestaaten. Das war einmal, das Interesse für Goethe, Schiller
und Brecht im Original hat zwischen St. Petersburg und Wladiwostok
drastisch nachgelassen.

Einerseits sind dafür demografische Gründe zu nennen. Die
Geburtenrate zum Beispiel sinkt. Andererseits ist Englisch heute die
bevorzugte Wunschsprache junger Russen. Weil in vielen Ländern zudem
aus finanziellen Motiven nur eine Fremdsprache Pflicht ist, sank die
Zahl der Deutschlerner weltweit seit 2001 um ein Viertel.

Ein Auslaufmodell ist die "Lingua Germanica" trotzdem nicht.
Gerade dann, wenn sie jung, locker und sexy rüberkommt. Das beweisen
Phänomene wie die Rockband Tokio Hotel, nach deren Tourneen das
Interesse an Deutschkursen deutlich gestiegen ist. Das
Goethe-Institut hat erfolgreich auf solche Werbeträger gesetzt.
Modern muss aber auch die Sprache der Lehrbücher sein. Eine Chance
erhält Deutsch zudem immer dann, wenn es um Jobs geht. Nicht zufällig
hat die Sprache in letzter Zeit gerade unter jungen Polen, Griechen
und Spaniern an Beliebtheit gewonnen. Solange die Wirtschaft stark
und attraktiv ist, wird sich dies vorerst nicht ändern.



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Von Damian Ryschka
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Datum: 07.09.2011 - 22:00 Uhr
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