(ots) - Unterföhring, 12. September 2011. Die UEFA
Champions League startet am Dienstag mit drei absoluten
Spitzenbegegnungen in die Saison 2011/12.
Borussia Dortmund kehrt am Dienstagabend nach über acht Jahren in
die Königsklasse des europäischen Fußballs zurück. Während der
Borussia die Generalprobe gegen Hertha BSC misslang, konnte der
Gegner FC Arsenal beim Premier-League Debüt von Per Mertesacker gegen
Swansea den ersten Saisonsieg feiern. Sky Experte Jens Lehmann ist an
der Seite von Moderator Sebastian Hellmann im Signal-Iduna-Park (Sky
Sport HD 2). Auch während des Spiels wird er Sky Chefkommentator
Marcel Reif für Zwischenanalysen zugeschaltet werden.
Parallel zum Spiel des BVB tritt Bayer Leverkusen beim FC Chelsea
an (Sky Sport HD Extra). Anlässlich der Rückkehr Michael Ballacks an
seine alte Wirkungsstätte begleitete Vinko Bicanic den ehemaligen
Nationalmannschaftskapitän in den Tagen vor dem Spiel. Der Beitrag
ist im Vorlauf ab 20.00 Uhr zu sehen. Kommentiert wird die Begegnung
an der Stamford Bridge von Marco Hagemann. Sky überträgt die beide
Spiele der deutschen Clubs sowie die übrigen sechs Partien am
Dienstag live und exklusiv. Unter anderem trifft der FC Barcelona auf
den AC Mailand. Alle Spiele überträgt Sky wahlweise einzeln oder in
der Konferenz (Sky Sport HD 1).
Am Mittwoch greift dann der FC Bayern ins Geschehen ein. Die erste
Prüfung auf dem Weg ins Finale im eigenen Stadion muss der
Rekordmeister beim FC Villarreal (Sky Sport HD 1) bestehen. Sky
Experte Stefan Effenberg analysiert die Partie zusammen mit Moderator
Patrick Wasserziehr. Kai Dittmann berichtet von den 90 Minuten. Die
sieben weiteren Begegnungen am Mittwochabend präsentiert Sky
exklusiv, unter anderem den Auftritt Real Madrid bei Dinamo Zagreb
(Sky Sport HD Extra).
Marcel Reif: "Kann mich an keine attraktivere Auslosung erinnern"
Man spricht ja gerade im Fußball gerne in Superlativen. Ist die
diesjährige Champions-League im Bezug auf die Gruppengegner der
deutschen Teams die bislang beste? Reif: "Ich kann mich an keine
attraktivere Auslosung erinnern. Die Gruppen der drei Bundesligisten
sind allesamt brutal schwer, aber deshalb auch sehr attraktiv."
Als Sie 1997 das letzte Finale in München kommentierten,
triumphierte ein deutsches Team. Sehen Sie diese Möglichkeit auch für
2012? Reif: "Die Bayern zählen sicherlich nicht zu den schwächsten
Mannschaften im Feld und das Endspiel im eigenen Stadion bedeutet
eine enorme zusätzliche Motivation. Sie gehören zu den besten
Vereinen in Europa, weshalb die Möglichkeit zweifellos besteht. Ich
halte einen Erfolg des FC Bayern nicht für ausgeschlossen, aber es
wird ein langer Weg werden. Bei Leverkusen und Dortmund wage ich das
nicht zu hoffen."
Ihren ersten Einsatz für Sky haben Sie in dieser Saison beim Spiel
Dortmund gegen Arsenal. Was ist Ihre spontane Reaktion auf dieses
Duell, welche Erwartungen haben Sie? Reif: "Diese Begegnung sehe ich
sehr offen. Die Borussia muss ihre Qualität jetzt auch international
beweisen. National haben sie das im letzten Jahr in beeindruckender
Weise gemacht. Sie sind aber auch ein sehr junges Team, das über
wenig Champions-League-Erfahrung verfügt. Wenn die Dortmunder ihr
Leistungspotenzial abrufen, können sie bereits gegen Arsenal ein
Zeichen setzen."
Glauben Sie, dass die vielzitierte Doppelbelastung ein Problem für
den BVB werden könnte? Ich glaube, dass an dieser Theorie tatsächlich
etwas dran ist. Das hat keine physischen Ursachen, sondern ist
oftmals ein Kopfproblem. Wenn man dienstags gegen Arsenal spielt und
am Samstag wieder Bundesliga-Kost serviert bekommt, ist das für eine
unerfahrene Mannschaft nicht einfach - sowohl in der Champions League
als auch in der Bundesliga. Dieser Spagat muss den Dortmundern
gelingen.
Laut Medienberichten hat Arsenal kurz vor Transferschluss 40 Mio.
Euro für Mario Götze geboten. Was halten Sie von diesem Angebot und
der Dortmunder Entscheidung es abzulehnen? Reif: "Ich könnte es
nachvollziehen, wenn dieses Angebot tatsächlich so erfolgt ist.
Arsenal hat nach den Verkäufen von Fabregas und Nasri genügend Geld
und sucht dringend Nachfolger. Mario Götze passt da als junger und
talentierter Spieler perfekt in das Beuteschema Arsene Wengers. Dass
der BVB sich bei einem solchen Angebot ein "Nein" leisten kann, ist
das eigentlich Bemerkenswerte. Man hat sich in den letzten Jahren
weitestgehend saniert und ist kein Ausbildungsverein mehr. Man hat
höhere Ziele und plant langfristig, weshalb es die einzig logische
Entscheidung war, das Angebot abzulehnen."
Die Gruppenphase bietet gleich drei deutsch-englische Vergleiche.
Wie sehen sie gerade im Hinblick auf das Kräfteverhältnis zwischen
Bundesliga und Premier League die direkten Duelle? Reif: "Alle drei
Bundesligisten sind sicher keine chancenlosen Underdogs. Manchester
City hat zwar jede Menge Geld und hochkarätige Spieler, ist aber noch
keine Mannschaft. Hier sehe ich die Bayern einen Schritt voraus. Die
Borussia ist als amtierender Deutscher Meister gegen einen FC
Arsenal, der derzeit viele Probleme hat, ebenfalls favorisiert. Und
auch Leverkusen sehe ich gegen Chelsea nicht als Underdog, weil sich
auch diese Mannschaft erst wieder neu erfinden muss."
Alle Reden über die schwere Bayern-Gruppe und die Chancen der
Dortmunder, niemand aber über Leverkusen. Könnte Bayer im
Windschatten profitieren? Reif: "Die Leverkusener fühlen sich in der
Jägerposition wohl, ohne den großen medialen Druck. Niemand erwartet
Bayer im Finale in München. So lässt es sich gut leben und so lässt
es sich gut Fußball spielen."
Wie sehen Sie die Rolle von Michael Ballack? Reif: "Für ihn sind
vor allem die Spiele gegen seinen Ex-Club Chelsea etwas ganz
Besonderes. Vielleicht kann er mit seiner Erfahrung und Qualität in
der Champions League noch mal einen Akzent setzen."
In Ihrer Tätigkeit als Kommentator schon fast jedem bedeutenden
Stadion Europas gewesen. Gibt es eines in Europa, dass Ihnen in Ihrer
Sammlung noch fehlt - vielleicht sogar unter den deutschen
Gruppengegnern? Reif: "Ehrlich gesagt glaube ich alle, dass ich alle
bedeutenden Stadien Europas bereits gesehen habe. Von daher würde ich
sagen: Das Endspiel in der Allianz Arena mit deutscher Beteiligung -
das wär's!"
Konnten Sie schon mal Hand an das Objekt der Begierde - die
Champions-League-Trophäe - legen können? Reif: "Das noch nicht, aber
ich war schon mal ganz nah dran und konnte einen genauen Blick darauf
werfen. Es ist sicherlich nicht der schönste Pokal, aber für jeden
Fußballer der bedeutendste."
Bei Verwendung des Interviews bitten wir Sie Marcel Reif als Sky
Chefkommentator zu betiteln.
Pressekontakt:
Thomas Kuhnert
Sportkommunikation
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