(ots) - "Es ist nicht akzeptabel, wie leichtfertig immer
wieder über unser wichtigstes Gut Trinkwasser berichtet wird", so
Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler
Unternehmen (VKU) über den heutigen Preis- und Gebührenvergleich der
BILD-Zeitung. Die Berichterstattung unterstellt pauschal eine
unzureichende Preis- und Gebührenkontrolle, weil Preise und Gebühren
für Trinkwasser unterschiedlich sind. Völlig ausgeblendet werden
dabei die unterschiedlichen Rahmenbedingungen wie Wasservorkommen,
Siedlungsdichte, geografische Besonderheiten und rechtliche
Rahmenbedingungen. Sie bestimmen die örtlichen Trinkwasserkosten und
sind durch den kommunalen Wasserversorger nicht zu beeinflussen. Der
VKU hat diesen Zusammenhang durch zwei wissenschaftliche Gutachten
der Universität Leipzig eindeutig belegen lassen. Die kommunalen
Wasserversorger arbeiten sogar besonders kosteneffizient. Das zeigt
allein die Tatsache, dass die Preissteigerung für Wasser und Abwasser
in den letzten Jahren regelmäßig unter der allgemeinen
Preissteigerung lagen. Trinkwasserpreise und -gebühren wirken damit
sogar für die Verbraucher preisdämpfend.
"Gebetsmühlenartig eine Ausweitung der Regulierung oder des
Kartellrechts zu fordern ist daher vollkommen sachfremd. Tatsache
ist, dass die Kalkulation von Gebühren und Preisen immer schon nach
strikten gesetzlichen Vorgaben erfolgt. Die Spielräume für die
kommunalen Wasserversorger sind festgelegt und das System
funktioniert seit Jahrzehnten", so Reck weiter. Bundestag, Bundesrat
und die Umweltministerkonferenz haben sich daher auch gegen
Regulierung oder eine Ausdehnung des Kartellrechts ausgesprochen.
"Ich sehe mit Sorge, dass die Trinkwasserversorgung in den Medien
zunehmend auf Preise und Gebühren reduziert wird und Kernprinzipien
wie Umwelt- und Gesundheitsschutz dabei ausgeblendet werden", erklärt
Reck. "Eine solche einseitige Berichterstattung untergräbt mit
verkürzten Argumenten nichts anderes als die öffentliche
Daseinsvorsorge und verunsichert unnötig die Verbraucher."
Nahezu zwei Drittel aller Verbraucher sind mit der Gesamtleistung
der Wasserversorgung regelmäßig sehr zufrieden oder zufrieden, wie
die jüngsten Ergebnisse der unabhängigen Studie des Instituts für
empirische Sozial- und Kommunikationsforschung (I.E.S.K.) in Neuss
belegen.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten
wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der
Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der
Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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