Ein-Euro-Raketchen mit Blitz
(firmenpresse) - (medienservice exklusiv) Von null auf 100 in weniger als 13 Sekunden, eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, 100 Kilometer Reichweite und eine Ladezeit an der Steckdose von nur 3 Stunden. Die Eckdaten des zweisitzigen Opel Rak-E sind zweifelsohne beeindruckend und werden zahlreiche Besucher auf den Messestand in Halle 8 locken. Was vorab etwas geheimnisvoll als zukunftsweisende Interpretation des Themas Mobilität angekündigt wurde, überzeugt durch pfiffige Bescheidenheit. So einfach wie die Rüsselsheimer rechnet es auf der 64. IAA in Frankfurt kein anderer Autohersteller vor: Die Energiekosten für 100 Kilometer Fahrt liegen bei etwa einem Euro.
Elektromobilität hat ganz klar etwas mit Effizienz zu tun das gilt auch für uns Designer, sagt der Mann, der sich für die futuristische Formensprache des Opel Rak-E verantwortlich zeichnet. Friedhelm Engler vom Advanced Design steht vor dem Konzeptfahrzeug, das die Marke mit dem Blitz recht überraschend als vierte Weltpremiere nach Frankfurt transportiert hat. Die durchsichtige Kuppel über der Fahrgastzelle erinnert stark an ein Segelflugzeug. Das ist gewollt, erklärt Engler, wir haben uns von dem in der Flugzeugkonstruktion üblichen Leichtbau genauso inspirieren lassen wie von Elementen aus der Welt der Motorräder. Letzteres wird besonders an den sichtbaren Scheibenbremsen, der Schwingenkonstruktion am Heck und der geringen Spurweite der Hinterräder von nur 60 Zentimetern deutlich.
Solarstrom vom Garagendach
Trotz der kompakten Wagenabmessungen haben Fahrer und der dahinter sitzende Beifahrer in der Pilotenkanzel überraschend viel Platz und eine einzigartige Rundumsicht. Sogar an ein kleines, 90 Liter fassendes Staufach haben die Opel-Entwickler gedacht. Pedalerie und Lenkrad lassen sich ganz individuell an die Größe des Fahrers anpassen. Angetrieben wird die Studie von einem Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 36,5 kW (49 PS). Als Dauerleistung stehen 10,5 kW (14 PS) zur Verfügung. Die Batteriekapazität beträgt 5 Kilowattstunden (kWh). Bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 10 000 Kilometern käme man auf einen Energiebedarf von rund 525 kWh. Um diesen zu decken, genügt theoretisch ein etwa fünf Quadratmeter großes Solarmodul auf dem heimischen Garagendach.
Die Karosserie des 3,20 Meter langen Rak-E besteht aus komplett recyclingfähigem Kunststoff. Denkt man sich die Glaskuppel weg, gleicht die Fahrgastzelle des Tandem-Zweisitzers einem Kanu. Diese Grundstruktur kennt man auch aus der Formel 1, damit erreichen wir ein hohes Sicherheitsniveau, sagt Friedhelm Engler mit Blick auf die strengen gesetzlichen Vorgaben für den Insassenschutz. Für einen möglichst komfortablen Einstieg kippen Kuppel samt Lenksäule und Armauflage auf Knopfdruck automatisch nach vorne. Wer dieses Schauspiel mit ein paar Schritten Abstand über sein Smartphone steuert, darf sich den neugierigen Blicken von Passanten jeden Alters sicher sein. Wir wollen ein Elektrofahrzeug, das sich jeder leisten kann. Mit dem Ampera haben wir unsere Pionierrolle bei der Elektromobilität unter Beweis gestellt, der Rak-E hat neben seinem coolen Design einen auch für jüngere Kunden erschwinglichen Preis zum Ziel, gibt Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke die Richtung vor.
Elektrisch Fahren ab 16 Jahren
Kleiner, effizienter, günstiger. Die Erwartungen an die individuelle Mobilität verändern sich. Bis Fahrzeugkonzepte wie der Opel Rak-E tatsächlich auf der Straße fahren, werden noch einige Jahre vergehen. Wir tun gut daran, uns schon heute intensiv damit zu beschäftigen, findet Vordenker Friedhelm Engler. Der Rak-E ist kein Auto. Zumindest keines, wie wir es bisher kannten. Neuartig sind auch die sich bietenden Nutzungsmöglichkeiten des Elektrowinzlings: Mit einer auf 45 km/h gedrosselten Variante könnten bereits 16-Jährige hinter dem Steuer Platz nehmen. Es wäre sogar denkbar, die mögliche Höchstgeschwindigkeit für einzelne Fahrten an das Alter des jeweiligen Piloten zu koppeln: Reduzierte Höchstgeschwindigkeit für die Kinder, uneingeschränkte Leistung für die Eltern. Bleibt abzuwarten, ob der Gesetzgeber eine solche über die Fahrzeug-Software geregelte Unterscheidung in Zukunft genehmigt.
mse/pjn
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