(ots) -
Die EU hat beschlossen, das Projekt "Improving capacities to
eliminate and prevent recurrence of obsolete pesticides as a model
for tackling unused hazardous chemicals in the former Soviet Union"
zu starten. Es bietet den ehemaligen Teilrepubliken der Sowjetunion
Hilfe bei der Beseitigung alter Lagerstätten von
Schädlingsbekämpfungsmitteln. Der Etat von 7 Millionen Euro soll dazu
dienen, Engpässe in dem Gesamtvorhaben zu beseitigen, das mindestens
700 Millionen Euro kosten wird. Drei Abgeordnete des
Europaparlaments, der Däne Dan Jorgensen sowie Ria Oomen und Esther
de Lange von der niederländischen Partei CDA, haben zugesagt, dieses
Projekt und die nötigen Aktivitäten weiter zu verfolgen und zu
fördern.
Das ist das wichtigste Ergebnis des 11. Forums über HCH und
veraltete Pestizide, das dieses Jahr vom 7. bis 9. September von der
IHPA in Gabala, Aserbaidschan, veranstaltet wurde.
In der Eröffnungssitzung kündigte der aserbaidschanische
Umweltminister Huseyn Bagirov an, dass sein Land die Pestizide aus
der Sowjet-Ära innerhalb von 8 bis 10 Jahren vollständig beseitigen
will. Aserbaidschan will mit dieser Säuberungsaktion eine führende
Position im Kaukasus und in Zentralasien einnehmen.
All das ist unter anderem ein Ergebnis der Arbeit der IHPA, der
International HCH & Pesticides Association. Die IHPA organisiert seit
1992 alle zwei Jahre eine Konferenz über die Problematik alter
Schädlingsbekämpfungsmittel. Gut 120 Teilnehmer aus über 40 Ländern
kamen auch diesmal wieder zur Konferenz. Der Vorsitzende der IHPA,
Ingenieur Bram de Borst, meint: "Es ist bemerkenswert, dass die
Bereitschaft zum Erfahrungsaustausch zwischen den Ländern immer
weiter zunimmt und dass die Lösung dieses weltweiten Problems langsam
Fahrt aufnimmt."
In den vergangenen drei Jahren wurden mehr als 100 Menschen in
den Regionen Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien mit Unterstützung
der IHPA in der Lokalisierung alter Lagerplätze von
Schädlingsbekämpfungsmitteln, in Bürgerbeteiligung und im Umverpacken
dieser Stoffe ausgebildet. Die IHPA arbeitet ausserdem konstant
daran, internationale Geberorganisationen und Politiker für die
Lösung des Pestizidproblems zu gewinnen.
Ãœber die IHPA
Die International HCH and Pesticides Association ist eine
Stiftung mit einem klaren Ziel: die Welt von veralteten Pestiziden zu
befreien. Die IHPA engagiert sich deshalb dafür, die Beseitigung
veralteter Pestizide in der globalen Agenda zu verankern. Die IHPA
organisiert zweijährliche Treffen zum Informationsaustausch und zur
Bewertung der Ergebnisse.
Veraltete Pestizide stellen nicht nur ein Umweltproblem dar. Sie
wirken sich auch auf die Lebensqualität aus und beeinträchtigen das
Recht, in einer sicheren Umgebung zu leben. Veraltete Pestizide sowie
die Schäden und sonstigen Auswirkungen, die sie verursachen,
beeinflussen direkt die Lebensqualität von Menschen, vor allem von
Armen, Älteren, Frauen und Kindern in ländlichen Regionen. Ausserdem
wirken sich veraltete Pestizide langfristig negativ auf die
Umweltqualität, auf die Gesundheit der Menschen und das Ökosystem
aus. Medizinische Untersuchungen belegen immer mehr
Gesundheitsrisiken, die von niedrig konzentrierten gefährlichen
Chemikalien wie Pestiziden ausgehen.
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