(ots) - Am 28. September ist es wieder so weit:
Hunderttausende Menschen setzen sich weltweit für die Bekämpfung der
Tollwut und eine bessere Aufklärung ein. Mit verschiedensten Aktionen
möchten sie den Blick darauf lenken, dass Tollwut in vielen Regionen
der Welt noch eine alltägliche Bedrohung darstellt. Jedes Jahr
sterben ca. 55.000 Menschen an Tollwut, 95 % davon in Asien und
Afrika.
So ist auch in der kenianischen Massai Mara, Narok Distrikt, die
Tollwut ein großes Problem. Hunde, Nutztiere und Menschen sind von
der Gefahr bedroht. Viele Menschen in der Massai Mara leben von
nomadischer Viehhaltung. Ihre Hunde sind sehr wichtig für sie, denn
sie helfen beim Hüten der Herden und schützen das Vieh vor
nächtlichen Angriffen durch Raubtiere wie Löwen oder Leoparden.
Allerdings sind die Haushunde in dieser Region die häufigsten
Überträger von Tollwut und bilden das Infektionsreservoir. Wird ein
Mensch von einem infizierten Hund gebissen, muss umgehend eine
fachkundige medizinische Versorgung erfolgen. Dies ist in den
abgelegenen Dörfern schwierig. Zudem sind die Kosten von ca. 30 EUR
für die Menschen in der Region ein Betrag, den sie kaum aufbringen
können. Einfacher und kostengünstiger ist es, die Hunde vorbeugend
gegen Tollwut zu impfen. Die Impfung kostet nur ca. 1 EUR und setzt
an der Wurzel des Problems an.
Deshalb impfen afrikanische Mitarbeiter der in Deutschland
ansässigen Hilfsorganisation Tierärzte ohne Grenzen seit 2006 jedes
Jahr mehr als 10.000 Hunde im Narok Distrikt in Kenia. Im Jahr 2010
wurden 17.000 Hunde gegen Tollwut geimpft, die Gesamtzahl seit Beginn
des Projekts liegt bei über 55.000 Hunden. Seitdem ist in diesem
Gebiet die Zahl der Tollwutfälle stark zurückgegangen. Schöner
Nebeneffekt: Der Afrikanische Wildhund, der kurz vor dem Aussterben
stand, wird wieder regelmäßig gesichtet, der Bestand erholt sich
langsam.
Tierärzte ohne Grenzen führt die Impfungen unentgeltlich durch.
Die Projektkosten werden mit Hilfe von Spendengeldern gedeckt. Neben
der Impfkampagne ist auch die Aufklärung der Menschen über
Infektionswege und Vorbeugung ein wichtiger Bestandteil im Kampf
gegen die Tollwut. Tierärzte ohne Grenzen unterstützt mit diesem
Projekt den Welttollwuttag seit 2008 als offizieller Partner.
Pressekontakt:
Tierärzte ohne Grenzen e.V.
Katja Helbig (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: (0511) 9537997
E-Mail: Katja.Helbig(at)togev.org