(ots) - Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül
machte heute im Rahmen seines Deutschlandbesuches mit Bundespräsident
Christian Wulff Station bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
in Osnabrück. Der Ökonom aus Kayseri informierte sich vor Ort über
die Arbeit der weltweit größten Umweltstiftung. Die Träger des
Deutschen Umweltpreises der DBU Edwin Büchter (Clean-Lasersysteme,
2010) und Prof. Dr. Wilhelm Barthlott (Friedrich-Wilhelms-Universität
Bonn, 1999) präsentierten in der DBU ihre ausgezeichneten Arbeiten.
Gül zeigte sich von so viel Innovationsgeist beeindruckt. Lobende
Worte fand er auch für das DBU-Umwelt- und Medienprojekt "Umwelt baut
Brücken", in das jetzt auch erstmals türkische Schulen eingebunden
werden und gemeinsam mit deutschen Jugendlichen Umweltthemen in
deutschen und türkischen Medien bearbeiten. Mit dem Unterzeichnen der
Partnerschaftsurkunde machten Gül und Wulff ihre Schirmherrschaft für
das Projekt offiziell.
Begrüßt wurden Gül und Wulff von DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E.
h. Fritz Brickwedde. Vier deutsche und vier türkische Schüler
stellten das neu bewilligte deutsch-türkische Jugendprojekt "Umwelt
baut Brücken" vor. Im Rahmen des Projektes besuchen sich
Partnerschulen gegenseitig, recherchieren gemeinsam Umwelt- und
Nachhaltigkeitsthemen und veröffentlichten ihre Beiträge in
Partnerzeitungen ihres jeweiligen Heimatlandes. "So lernen die
Schüler die Umweltsituation eines Nachbarlandes kennen und verstehen
und entwickeln gegenseitiges Verständnis", sagte Brickwedde. Dann
unterzeichneten die Staatsoberhäupter die Partnerschaftsurkunde und
besiegelten so offiziell ihre Schirmherrschaft für das Projekt.
Im Anschluss stellten die Umweltpreisträger Büchter und Barthlott
ihre innovativen Projekte "Reinigen mit Licht" und "Lotuseffekt" vor.
Büchter hatte den Preis im vergangenen Jahr zusammen mit seinem
Geschäftspartner Dr. Winfried Barkhausen erhalten. Durch Lasertechnik
werden Bauteile gezielt und umweltschonend gesäubert und im Vergleich
zu herkömmlichen Verfahren der Energieverbrauch so um bis zu 87
Prozent gesenkt. Barthlott hatte nachgewiesen, dass durch bestimmte
raue Mikrostrukturen auf der Blattoberfläche der Lotusblume
Wassertropfen sofort abperlen und die anhaftenden Schmutzpartikel
mitreißen. Den "Lotuseffekt" übertrug er auf Alltagsprodukte, wodurch
große Mengen an Reinigungsmitteln und viel Energie eingespart werden.
Abschließend präsentierten der Bund für Umwelt- und Naturschutz
Deutschland (BUND), die Türkische Gemeinde in Deutschland und die
TEMA-Stiftung den Gästen ein gemeinsam ins Leben gerufenes
deutsch-türkisches Bildungsnetzwerk. Darin informieren speziell
geschulte "Klimalotsen" nach dem erfolgreichen Vorbild der
türkischsprachigen Gruppe des BUND Berlin, "Yesil Cember",
türkischsprachige Migranten umfassend über den Klimawandel und den
sparsamen Umgang mit Energie und Ressourcen.
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