(ots) - Weiterbildung und Coaching - so stellen sich
Studierende ihren Berufseinstieg vor. Pustekuchen, sagen Akademiker
mit Berufserfahrung. 61 Prozent erinnern sich, dass sie nach dem
Abschluss einfach ins kalte Wasser geworfen wurden. In der Praxis
erwiesen sich Methodenwissen und Arbeitstechniken als genauso
unzureichend wie die vermeintlichen Fachkenntnisse. Die
Notwendigkeit, sich in eine Unternehmenskultur einzugliedern, und der
Faktor Mensch - sei es als Kunde, Vorgesetzter oder Kollege - machten
den Hindernisparcours beim Berufseinstieg komplett.
"Wir haben Diskrepanzen zwischen Erwartungen und tatsächlich
Erlebtem erwartet, aber nicht in diesem Ausmaß", kommentiert Olaf
Kempin, Geschäftsführer der univativ GmbH & Co. KG, Darmstadt, dieses
Ergebnis der repräsentativen Studentenbefragung "unicensus11".
Bundesweit wurden knapp 1.200 Studentinnen und Studenten an etwa 60
Hochschulen in persönlichen Interviews befragt. Gleichzeitig blickten
rund 1.000 Akademiker mit bis zu zehn Jahren Berufserfahrung bei
einer Online-Befragung auf ihre ersten Schritte zurück.
Der drastische Unterschied zwischen Erwartungen und Erfahrungen
dürfte für Eltern alarmierend sein, die mit einem Anteil von 46
Prozent die Hauptinvestoren der akademischen Ausbildung sind. An
zweiter Stelle stehen Jobs, die ein knappes Drittel zur
Studienfinanzierung beisteuern. "Eigenkapital scheint nach wie vor in
einem besseren Ruf zu stehen als Fremdkapital, sei es von Banken oder
Förderinstitutionen. Die Furcht, verschuldet ins Berufsleben
einzusteigen, ist offenbar stark ausgeprägt", so Kempin. Selbst
staatliche Förderprogramme wie Bafög decken nur 15 Prozent des
Studiums-Budgets ab.
Die Möglichkeit, Erfahrungen in der Praxis zu sammeln (67 Prozent
der Nennungen), ist stärkerer Antrieb als der Gelderwerb für den
Lebensunterhalt (54 Prozent). Akademiker, die bereits im Berufsleben
stehen, unterstreichen die Bedeutung dieses Motivs. Befragt nach
Tipps für Studenten, steht die Empfehlung, parallel zum Studium
Praxisluft zu schnuppern, mit weitem Abstand an erster Stelle.
Gleichwohl tut sich fast die Hälfte des akademischen Nachwuchses (49
Prozent) schwer, Arbeit und Studium zeitlich unter einen Hut zu
bringen. "Bachelor- und Masterprogramme sollen die Studienzeiten
verkürzen, die damit verbundenen straffen Lehrpläne lassen kaum Raum
für Anderes. Den Preis zahlen die Unternehmen, weil das Gros der
Absolventen mit weniger Praxiserfahrung in den Beruf einsteigt",
berichtet Kempin.
Dass Studenten nicht immer den späteren Werdegang im Blick haben,
zeigt die Rangliste der Studentenjobs
1. Büro
2. Gastronomie
3. Tätigkeit im Verkauf
4. Tätigkeit in der Produktion
5. Promotion-Einsätze
6. Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft ("HiWi")
7. Nachhilfe-Unterricht
8. Selbstständige Tätigkeit
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