(ots) - Hat Enke doch etwas verändert?
Vor ein paar Jahren hat Ralf Rangnick erklärt, welche Eigenschaft
ein Fußballlehrer besitzen sollte: "Nur wer selbst brennt", sagte er,
"kann Feuer entfachen." Ralf Rangnick brennt nicht mehr, seine Flamme
ist erloschen, Burn-out.
Er ist den richtigen Weg gegangen, den Weg der Vernunft: Er hat
Schwäche gezeigt und dabei Stärke bewiesen. Er erntet Anerkennung und
Respekt und wirkt nun als Vorbild: Wenn einer wie er zu seiner
Krankheit stehen kann, kann ein anderer es vielleicht auch. Manch
einer hat es kürzlich sogar schon getan. 96-Keeper Markus Miller
begab sich in stationäre Behandlung, Mike Wunderlich (FSV Frankfurt)
startete einen Neuanfang in Liga fünf, St.-Pauli-Profi Andreas
Biermann gab auf.
Hat der Suizid von Robert Enke tatsächlich das Business verändert,
es geöffnet? Vielleicht ein wenig; aber extremer Druck, stete
Beobachtung und teils überharte Kritik herrschen noch immer. Doch
scheint es zumindest, als würden einige sensibler in sich horchen und
erkennen: Es gibt einen Ausstieg, ein Leben außerhalb des
Profigeschäfts. Die Frage ist: Gibt es auch einen Weg zurück, wenn
die Flamme wieder brennt?
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