(ots) - Im Fall des Schengen-Beitritts von Rumänien und
Bulgarien haben die Niederlande und Finnland ihren Widerstand
angekündigt - das kommt nun im Oktober auf die Tagesordnung des
EU-Gipfels, nachdem sich die Innenminister nicht einigen konnten. Man
sollte die Bedenken der zwei kleineren Staaten durchaus ernstnehmen,
ob nun ein "Tulpenkrieg" tobt oder nicht.
Der Hintergrund ist ernst genug. Holländer und Finnen treibt die -
berechtigte - Sorge um, dass da zwei Staaten in einen faktisch
zollfreien europäischen Raum integriert werden sollen, in denen
Korruption und organisierte Kriminalität nach allen einschlägigen
Untersuchungen nicht nur an der Tagesordnung sind, sondern, um im
Blumenbild zu bleiben, immer abenteuerlichere Blüten treiben. Im
übrigen befinden die zwei ehemaligen Ostblockstaaten bis heute auf
einer nahezu vorindustriellen Wirtschaftsebene. Mit der Aufnahme
dieser beiden Staaten im Jahr 2007 hat sich die Union ohnehin keinen
Gefallen getan. Aber sie passte ins Bild einer insgesamt viel zu
überhasteten Aufnahmepolitik. Wer aufgenommen ist, ist aber noch
nicht automatisch integriert.
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Oldenburgische Volkszeitung
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