(ots) - Der ADAC kritisiert die aktuellen Pläne des
Europäischen Verbands der Automobilindustrie (ACEA) zur Regelung des
Partikelzahl-Grenzwertes für Benzinfahrzeuge. Nach den Vorstellungen
des ACEA soll für Otto-Direkteinspritzermotoren ein zehnfach höherer
Grenzwert für Partikel zugelassen werden, als derzeit für
Dieselfahrzeuge genehmigt. Nach Ansicht des ADAC müssen
Benzinfahrzeuge genau so sauber sein wie Diesel. Daher ist es
notwendig, dass der Gesetzgeber auch für Ottomotoren mit
Direktein-spritzer einen Partikelzahl-Grenzwert im Rahmen der Euro
6-Verordnung festschreibt. Dieser sollte sich am Grenzwert für
Dieselmotoren orientieren.
Ab September 2014 tritt die neue Euro 6-Abgasnorm für neue Modelle
in Kraft. Diese schreibt bis dato nur einen Partikelzahl-Grenzwert
für Diesel-Pkw fest. Messungen im Rahmen des ADAC EcoTest haben
jedoch gezeigt, dass auch Otto-Direkteinspritzermotoren Rußpartikel
ausstoßen. Allerdings ist der Partikelanteil bei Benzinern deutlich
niedriger als bei Dieselmotoren ohne Partikelfilter. Die
Technikexperten des Clubs sind deshalb der Ansicht, dass sich das
Problem in vielen Fällen auch ohne den Einsatz von Partikelfiltern,
sondern durch innermotorische Maßnahmen lösen lässt. Hier fordert der
ADAC von den Herstellern sinnvolle Lösungen, um niedrige Grenzwerte
zu erfüllen. Der Club ist außerdem der Ansicht, dass diese
innermotorischen Lösungen ohne Mehrkosten für den Autofahrer zu
erreichen sind. Wer per se nur auf den Partikelfilter setzt, riskiert
unnötige Erhöhungen im Kraftstoffverbrauch und damit mehr
CO2-Ausstoss.
Der ADAC unterstützt die deutsche Bundesregierung, die wie der
Club selbst, für eine Angleichung der Grenzwerte von Benzinfahrzeugen
und Dieselautos eintritt. Weiterhin fordert der Club die Regierung
auf, im Zuge der Verhandlungen innerhalb der EU dem Standpunkt der
europäischen Automobilhersteller nicht nachzugeben. Nur wenn Diesel
und Benziner gleich sauber sind, können Gesundheitsschutz, Mobilität
und Verbraucherschutz vereinbart werden.
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