(ots) - Angesichts der erwarteten Studentenflut durch
den Doppel-Abiturjahrgang 2013 rechnet der Präsident der Hochschule
OWL, Oliver Herrmann, mit flächendeckenden Zulassungsbeschränkungen:
"Wenn der doppelte Abiturjahrgang kommt und es nicht politisch
irgendwelche Veränderungen geben wird, werden alle Hochschulen in
Nordrhein-Westfalen auf alle Studiengänge einen Numerus Clausus
festsetzen," so Herrmann im WDR-Magazin WESTPOL (WDR Fernsehen,
Sonntag, 19.30 - 20.00 Uhr). Die von der Landesregierung
prognostizierten Studentenzahlen und bereitgestellten
Ausgleichszahlungen seien zu niedrig.
NRW-Wissenschaftsministerin Schulze räumt im WESTPOL-Interview
ein, dass das Land möglicherweise nachsteuern muss: "Wir haben noch
wenig Erfahrung damit, wie das jetzt konkret wirkt." Zugleich will
Schulze den Bund stärker in die Pflicht nehmen: "Natürlich müssen die
Hochschulen für das, was sie mehr machen, auch das Geld bekommen.
Dazu sind wir mit dem Bund in Verhandlungen, dass es keinen Deckel
gibt, sondern dass wirklich auch für die Studierenden gezahlt wird."
Notfalls werde das Land in Vorleistung treten.
Die Hochschule OWL übertrifft bereits in diesem Wintersemester die
erwarteten Studienanfängerzahlen deutlich. Statt wie geplant 1233
haben 1990 Studenten begonnen. Hintergrund ist unter anderem ein
starker Zustrom aus Niedersachsen, wo bereits in diesem Sommer zwei
Jahrgänge gleichzeitig Abitur gemacht haben.
Falls viele Studenten 2013 notgedrungen auf andere Bundesländer
ausweichen müssten, fürchtet Hochschul-Präsident Herrmann negative
Folgen für den Arbeitsmarkt in NRW: "Es gibt eine Statistik, dass
nur 8 Prozent der Studenten, die außerhalb von NRW studieren, wieder
zurück ins Land kommen." Das sei im Zuge des Fachkräftemangels ein
Desaster, so Herrmann in WESTPOL.
Mit Quellenangabe WESTPOL (Sonntag, 25.09.2011 19:30 Uhr) ab
sofort zur Veröffentlichung frei.
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Angela Kappen
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