(ots) - Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um den
Euro und die finanzielle Zukunft Griechenlands präsentiert Roland
Berger Strategy Consultants ein Konzept zur Sanierung Griechenlands.
Ziel ist es, das Land vor einer finanziellen Pleite oder gar einem
Ausschluss aus dem Euro-Raum zu schützen, seine Staatsschulden ohne
Schuldenschnitt massiv zu senken sowie die Wirtschaft anzukurbeln und
die Stabilität des Euro zu gewährleisten.
"Unser Sanierungsplan verfolgt ein klares Ziel: dem finanziell
stark angeschlagenen Griechenland zu helfen, seine Bilanz zu sanieren
und seine Wirtschaft nachhaltig anzukurbeln", sagt Dr. Martin C.
Wittig, CEO von Roland Berger Strategy Consultants. "Wenn Europa es
schafft, Griechenland beim Abbau der Staatsverschuldung zu
unterstützen, wird sich nicht nur die Konjunktur des Landes erheblich
verbessern. Auch das Rating Griechenlands würde besser ausfallen, die
Zinslast für das Land würde sinken und frisches Investitionskapital
fließen."
Wichtigster Bestandteil des Sanierungsvorschlags ist die Gründung
einer zentralen Holding, in die griechisches Staatsvermögen wie
Häfen, Flughäfen, Autobahnen und Immobilien im Gesamtwert von rund
125 Milliarden Euro einfließen würde. Anschließend soll diese Holding
an eine europäische Institution verkauft werden. Mit dem Erlös könnte
Griechenland seine Verbindlichkeiten bei den Ländern der Eurogruppe
ablösen. Außerdem könnte das Land über ein EFSF-Programm weitere
Anleihen vom Markt nehmen. Die Transaktion ist so strukturiert, dass
ein Zahlungsausfall Griechenlands ausgeschlossen ist. Der Plan sieht
vor, dass die griechische Staatsverschuldung in kurzer Zeit von
aktuell 145 Prozent auf 88 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
fast halbiert wird ? ohne Umschuldung des Landes.
Um den Wert des privatisierten griechischen Staatsvermögens zu
maximieren, sollte die treuhänderische europäische Institution
zusätzlich ca. 20 Milliarden Euro investieren, um das erworbene
Staatsvermögen zu sanieren. Zudem könnte sie EU-Infrastrukturmittel
in Höhe von 15 Milliarden Euro für Griechenland in Anspruch nehmen.
So könnten bei der späteren Veräußerung der einzelnen Objekte bessere
Preise erzielt werden. "Als positiven Nebeneffekt dieses Programms
erwarten wir einen schnellen Wachstumsschub für die griechische
Wirtschaft: Statt wie derzeit jährlich um 5 Prozent zu schrumpfen,
würde das griechische BIP um bis zu 5 Prozent zulegen", erklärt
Markus Krall, Senior Partner von Roland Berger. "Und dies würde
wiederum dafür sorgen, dass der Staat höhere Steuereinnahmen hat." So
könnte die Schuldenlast Griechenlands bis 2025 die EU-Grenze von 60
Prozent des BIP erreichen.
"In Summe", erläutert Krall, "käme das Land in einem Schritt aus
der Schuldenfalle, würde ein Konjunkturprogramm für mehr Wachstum und
neue Arbeitsplätze bekommen und die Spirale von Sparen und Schrumpfen
durchbrechen. Dabei entstünden ein viel geringeres Ausfallrisiko und
geringere Kosten für die europäischen Partner. Zeitgleich würde die
geldpolitische Glaubwürdigkeit der Zentralbank gestärkt."
Martin Wittig betont: "Mit unserem Konzept möchten wir
Griechenland dabei helfen, sich mit einem zukunftsorientierten und
nachhaltigen Sanierungsprogramm selbst auf die Beine zu stellen. Es
ist ein Denkanstoß, den die griechische Regierung zu ihrem eigenen
Programm machen könnte."
Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit über 2.000 Mitarbeitern
und 43 Büros in 31 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von mehr als 200 Partnern.
Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter unter:
www.rolandberger.com/press-newsletter
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Claudia Russo
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190
E-mail: Claudia.Russo(at)rolandberger.com
www.rolandberger.com