(ots) - Die DistancE-Learning-Branche konnte im
vergangenen Jahr erneut einen Teilnehmerzuwachs verzeichnen.
Boom-Sektor ist das akademische Fernstudium. Auch die Zahl der
Anbieter und Kurse legte deutlich zu, wie die heute vom Fachverband
Forum DistancE-Learning veröffentlichte Fernunterrichtsstatistik 2010
zeigt.
Ãœber 387.000 Menschen bildeten sich im Jahr 2010 mit einem
Fernlehrgang oder Fernstudium fort. Das bedeutet ein Teilnehmerplus
von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr; im Fünfjahresvergleich
verzeichnet die DistancE-Learning-Branche sogar einen Zuwachs um 25
Prozent (2005: 309.840). Dies ist das Ergebnis der vom Fachverband
Forum DistancE-Learning durchgeführten Fernunterrichtsstatistik 2010.
Die Mehrheit der DistancE-Learner - fast 251.000 - belegte einen
staatlich zugelassenen Fernlehrgang, über 18.000 Teilnehmer nutzten
einen zulassungsfreien Lehrgang im Rahmen einer innerbetrieblichen
Fortbildung. Zum Boom-Sektor innerhalb der DistancE-Learning-Branche
hat sich das akademische Fernstudium entwickelt: Knapp 102.000
Fernstudierende waren im vergangenen Jahr an Fernhochschulen
eingeschrieben, über 16.000 weitere belegten einen Fernstudiengang an
einer Präsenzhochschule mit Fernstudienangeboten. Für die Hochschulen
bedeutet das ein Plus von 15 Prozent innerhalb eines Jahres und die
Fortsetzung eines mehrjährigen Trends, denn die
Fernstudierendenzahlen entwickeln sich seit langem überproportional
zum Rest der Branche und haben sich seit 2003 nahezu verdoppelt
(2003: 69.279). "Die Hochschulen investieren kontinuierlich in die
Entwicklung neuer Fernstudiengänge", erläutert Dr. Martin Kurz,
Präsident des Forum DistancE-Learning. "Dadurch nimmt die
Themenvielfalt im Hochschulbereich stetig zu und immer mehr
Berufstätige nutzen die Möglichkeit, einen akademischen Abschluss zu
erwerben, ohne dafür ihren Job aufzugeben."
So war das Angebot an staatlich zugelassenen Fernstudiengängen im
vergangenen Jahr um 15 Prozent gestiegen: 16 staatlich anerkannte
Fernhochschulen und 86 Präsenzhochschulen boten insgesamt 328
staatlich zugelassene Fernstudiengänge an. Auch unterhalb der
Hochschulebene konnte die Branche ein deutliches Anbieterwachstum
verzeichnen. Die Zahl der Fernlehrinstitute am Markt stieg um 5
Prozent auf 333; sie boten 2.527 Fernlehrgänge an und damit 7 Prozent
mehr als im Vorjahr. "Grund für die Vergrößerung des Marktes ist die
gesteigerte Akzeptanz der Lernmethode Fernunterricht sowie der stetig
wachsende Bedarf nach flexiblen Weiterbildungsmöglichkeiten in der
Bevölkerung", so Dr. Kurz. Das DistancE-Learning leistet hierbei
einen wichtigen Beitrag, wie internationale Studien - zum Beispiel
durch die OECD - regelmäßig belegen. Diese bestätigen, dass die
Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland noch unterdurchschnittlich
ausgeprägt ist und bei der Qualifikation von Fachkräften großer
Nachholbedarf besteht.
Ein Viertel aller Teilnehmer belegte Fernlehrgänge zu
Wirtschaftsthemen. Ebenfalls sehr beliebt waren Lehrgänge zur
Schulbildung (16 Prozent), zu Freizeit und Gesundheit (14 Prozent)
sowie zu staatlichen Abschlüssen wie Betriebswirt, Techniker oder
Übersetzer (12 Prozent). Große Zuwächse konnten Sprachlehrgänge
verzeichnen, die im Jahr 2010 von 10 Prozent der Fernlernenden belegt
wurden.
Die Mehrheit der Fernstudierenden ist nach wie vor männlich,
jedoch haben die Frauen im vergangenen Jahr erneut aufgeholt: Sie
stellen mittlerweile 43 Prozent der Teilnehmenden im Fernstudium
(plus 2 Prozent). Bei den staatlich zugelassenen Fernlehrgängen sind
bereits 53 Prozent der Teilnehmenden weiblich.
In der Altersstruktur der Fernlernenden lässt sich eindeutig der
Trend hin zum lebenslangen Lernen erkennen: 24 Prozent der
Fernlernenden sind bereits über 40 Jahre alt. "Die Angehörigen dieser
Altersgruppe haben die politische Forderung nach lebenslangem Lernen
angenommen und setzen sie aktiv um", betont Verbandspräsident Dr.
Kurz. "Sie haben erkannt, dass kontinuierliche Weiterbildung
heutzutage unerlässlich ist, um im Beruf konkurrenzfähig zu bleiben."
Eine große Nachfrage bei den über 40-Jährigen erleben derzeit unter
anderem Fernlehrgänge im EDV-Bereich, da es sich heute kaum noch ein
Arbeitnehmer leisten kann, nicht über fundierte PC-Kenntnisse zu
verfügen. Die größte Gruppe der Fernlernenden stellen jedoch mit 53
Prozent nach wie vor die 26- bis 40-Jährigen, die nach ersten Jahren
im Beruf weiter vorankommen wollen oder sich mithilfe eines
Fernlehrgangs neu orientieren.
Die Fernunterrichtsstatistik 2010 kann auf der Website des
Fachverbandes Forum DistancE-Learning -
www.forum-distance-learning.de - heruntergeladen werden. Hier finden
Interessierte darüber hinaus Informationen zu
DistancE-Learning-Angeboten in Deutschland sowie Hilfestellungen für
die Wahl des richtigen Anbieters.
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