(ots) - Mit Erstaunen nimmt der ehemalige
Bundesfinanzminister und CSU-Vorsitzende Theo Waigel das deutsche
Gejammer um die Euro-Krise zur Kenntnis. "Die Vorteile des Euro legt
den Menschen fast niemand dar, dass Deutschland der Hauptprofiteur
war in den letzten Jahren ... Darüber zu reden, wäre Sache der
Bundesregierung." Für die Sendung "Wortwechsel - Wie geht's
eigentlich?" im SWR Fernsehen am Sonntag, 2. Oktober, hat Theo Waigel
sich mit Moderatorin Birgitta Weber ausführlich über die Zukunft des
Euros unterhalten. Vor der Abstimmung im Bundestag an diesem
Donnerstag über den Euro-Rettungsschirm sagt Waigel: "Die EU ist
keine Haftungsunion. Jedes Land muss für seine Finanzpolitik gerade
stehen. Jedes Land muss auch für seine Schulden gerade stehen." Hilfe
zur Selbsthilfe sei legitim. "Aber es kann nicht sein, dass die
stabilen Länder die Schulden oder die Misswirtschaft anderer
übernehmen." Theo Waigel, der so lange wie kein anderer vor ihm, von
1989 bis 1998, Finanzminister im Kabinett Kohl war und mit ihm
zusammen 1992 den Euro in Maastricht durchgesetzt hat, weiter: "Ich
hätte Griechenland nicht aufgenommen. Das war nach meiner Zeit." Zur
Diskussion über eine "geordnete Insolvenz" empfiehlt Waigel den
Politikern von heute, was sie vor 15 Jahren konnten: "Hier und da den
Mund halten."
Das Gespräch mit Theo Waigel über seine Kindheit und Jugend in
Oberschwaben, über die Wechselbäder in der Politik und den Euro, wird
ab 23.20 Uhr im SWR Fernsehen für Rheinland-Pfalz ausgestrahlt. Ab
23.35 Uhr ist die Sendung im SWR Fernsehen für Baden-Württemberg und
ab 23.30 Uhr im SR Fernsehen für das Saarland zu sehen.
Pressekontakt: Bianca von der Weiden, Tel. 06131/929-2742 oder
E-Mail: Bianca.von_der_Weiden(at)SWR.de.