(ots) - Es gibt 17 relativ normale Fußball-Bundesligisten -
und es gibt Schalke 04. Erst der hochemotionale erste Auftritt des
verlorenen Sohnes Manuel Neuer im Bayern-Trikot in der Arena, dann
der überraschende Rücktritt des erschöpften Trainers Ralf Rangnick,
nun die spektakuläre Rückkehr des früheren Erfolgstrainers Huub
Stevens: Turbulenzen, die Freiburg oder Mainz in einem Jahr nicht
erleben, schütteln Schalke innerhalb von zwei Wochen durch.
Langweilig wird es in diesem Klub jedenfalls nie. Das liegt auch
daran, dass auf der Führungsebene oft Bauch und Herz gegenüber dem
Kopf Mehrheitsentscheidungen herbeiführen. Clemens Tönnies, als
Aufsichtsrats-Chef der starke Mann auf Schalke, favorisierte Huub
Stevens, weil der schon einmal eine Ära bei den Königsblauen prägte.
"Er passt zu Schalke", urteilt Tönnies in fester Überzeugung. Mag
sein, dass eine kurze Eingewöhnungszeit von Vorteil sein kann. Von
Kontinuität aber zeugt die Verpflichtung des 57-jährigen
Niederländers keineswegs. Wer nach dem strategischen Erneuerer Ralf
Rangnick zuerst bei Hans-Dieter Flick anfragt, dem stillen Tüftler
und Assistenten des Bundestrainers Joachim Löw, und dann wegen einer
schwer zu bändigenden Mannschaft doch den kantig-knorrigen Huub
Stevens holt, der darf es sich schenken, weiterhin von einer neuen
Vereinsphilosophie zu reden.
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