(ots) - Obwohl der Patentschutz für das Krebsmedikament
Temodal (Wirkstoff Temozolomid) bereits vor über einem Jahr (April
2010) ausgelaufen ist, konnte der Hersteller des
Erstanbieterpräparates seinen Marktanteil (ApU) durch Abschluss von
Rabattverträgen wieder auf 63,6% steigern.
- Die Marktdurchdringung von Temozolomid-Generika liegt nach einem
Jahr nur bei 29,3%.
- Würde der Wettbewerb stattdessen ungehindert funktionieren,
müsste nach einer Untersuchung der EU-Kommission der
Generikaanteil und damit auch die Einsparungen für die Kassen
ohne Rabattverträge bereits deutlich höher sein.
Für den funktionierenden Wettbewerb im patentfreien
Arzneimittelmarkt gibt es untrügliche Indikatoren: Mit Patentablauf
setzt intensiver Preiswettbewerb ein, dem sich alle Anbieter stellen
müssen, wenn sie Marktanteile gewinnen wollen. Das führt dazu, dass
marktdominante Stellungen mit Patentablauf beendet sind.
Rabattverträge des Erstanbieters nach Patentablauf führen jedoch
zu abnehmender Wettbewerbsintensität. Hierfür gibt es einen weiteren
Beleg: Nach dem Patentablauf des Zytostatikums Temodal sank dessen
Marktanteil im Juni 2010 zunächst auf 58,9% ab. Zu diesem Zeitpunkt
waren 19,65% aller abgegebenen Arzneimittel mit dem Wirkstoff
Temozolomid Generika. Der Rest des Marktes entfiel auf Reimporte des
seit kurzem patentfreien Produktes.
Durch den Abschluss von exklusiven Rabattverträgen gelang es
dessen Hersteller dann allerdings - trotz Patentablauf und trotz
Generikakonkurrenz - den Marktanteil von Temodal erneut auf 63,6%
(Juni 2011) zu steigern.
Zwar legten auch die Generika auf 29,3% zu, diese Zahl liegt aber
erheblich unter den Durchschnittswerten, die die EU-Kommission für
die üblicherweise in Deutschland erzielte Marktdurchdringung mit
Generika ein Jahr nach Patentablauf ermittelt hat. Ohne
Rabattverträge mit dem Erstanbieter läge diese im Mittel bei über 50%
und würde sich im Verlauf eines weiteren Jahres sogar auf 75%
steigern.
http://www.progenerika.de/de/publik/zahl/2011-09.html
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Bork Bretthauer
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