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Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums beim Rohrleitungsbau Weber in
Merseburg geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in die
Chemiegeschichte des Standortes.
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Am 30. September 2011 feiern die Mitarbeiter der Weber
Rohrleitungsbau GmbH & Co. KG in Merseburg den 20. Jahrestag der
Gründung des Unternehmens. Doch die Wurzeln des Unternehmens an
diesem Standort sind sehr viel älter.
Ingenieur Karl Weber, der Großvater des jetzigen
geschäftsführenden Gesellschafters, Dierk Weber, hat das Unternehmen
1922 gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg floh Dierk Webers Vater
Hans, der inzwischen die Firma übernommen hatte, nach
Westdeutschland, wo er in Nordrhein-Westfalen das Geschäft mit dem
industriellen Rohrleitungsbau erneut startete. Dierk Weber, 1943 in
Merseburg geboren, zögerte nach dem Fall der Mauer nicht, gründete im
März 1991 in seinem Geburtsort die Weber Rohrleitungsbau GmbH & Co.
KG und übernahm 130 Mitarbeiter der "Hauptmechanik" des Leuna-Werkes.
Daraus sind inzwischen 560 Mitarbeiter geworden, berichtet der
67-jährige Herbert Misselwitz, der vor 20 Jahren von Leuna zu Weber
wechselte und das Unternehmen bis 2007 als Geschäftsführer leitete.
Als Beirat steht er ihm noch immer zur Seite. 1922 war das
Unternehmen im Zusammenhang mit dem Bau der Ammoniakwerke Merseburg
entstanden. Das Wachstum von Rohrleitungsbau Weber nach 1991 hängt
eng mit der Erneuerung der ostdeutschen Chemiestandorte zusammen, die
heute als die modernsten der Welt gelten. Weber ist mit ihnen
gewachsen. Die Anlagenbauer und Instandhalter aus Merseburg
unterhalten in allen größeren Chemieparks in Mitteldeutschland
Instandhaltungsabteilungen. Dazu gehören die Chemieparks in
Bitterfeld-Wolfen, in Leuna, Piesteritz, Schkopau, Zeitz,
Schwarzheide ebenso wie die Raffinerie in Schwedt und Unternehmen
der Unternehmensgruppe Preiss-Daimler, wie Firmen von Bayer, BASF,
Wacker Chemie oder Evonik, zählt Guido Kalfa wichtige Kunden auf. Der
48-jährige Diplom-Ingenieurökonom und gebürtige Naumburger verweist
auf die Stärken des Unternehmens bei der Errichtung von Anlagen,
ihrer Instandhaltung sowie bei plötzlich notwendig werdenden
Reparaturen.
Manchmal seien es auch nur wenige Spezialisten, die ständig vor
Ort seien. So beim Hersteller der Florena Cosmetic, Beiersdorf. "Auf
unserer wohlriechendsten Baustelle sorgen zwei Weber-Spezialisten
seit 1993 dafür, dass es im sächsischen Waldheim immer flutscht",
sagt Misselwitz. Ãœber viele Erfahrungen und Spezial-Kenntnisse
verfügt Weber Rohrleitungsbau bei der Revision von Großanlagen, die
in bestimmten Intervallen stillgelegt werden, damit sie überholt
werden können. Bei der Revision der Total Raffinerie Leuna in diesem
Sommer war das Merseburger Unternehmen nicht nur mit 300 Mitarbeitern
auf der Baustelle, sondern koordinierte das Zusammenspiel der
verschiedenen Gewerke mit mehreren Hundert Mitarbeitern. "Wir haben
viel Erfahrungen mit dem Stillstand von großen Anlagen", sagt Kalfa
und verweist auf PCK Schwedt, Dow Olefinverbund, Werk Böhlen, die
Total Raffinerie und SKW Piesteritz. So habe zum Beispiel die
Revision bei Dow eineinhalb Jahre Vorbereitungszeit benötigt.
Die langfristigen Beziehungen zu über 50 großen und kleineren
Kunden versteht Kalfa als Vertrauensbeweis. Dieses Vertrauen erwerbe
sich die Firma auch dadurch, dass sie höchste Qualitäts- und
Sicherheitsanforderungen erfülle, unterstreicht Misselwitz. So
arbeite Weber nicht nur nach deutschen Normen, sondern auch nach
amerikanischen und chinesischen Standards. Das sei notwendig, wenn
für Kunden gearbeitet werde, die mit ihren Produkten auf Außenmärkten
auftreten. Spezielles Know how haben die Rohrbauer in Zusammenarbeit
mit dem Magdeburger Fraunhofer Institut IFF erworben. Gemeinsam wurde
an Projekten zur Weiterentwicklung des Anlagenbaus gearbeitet. Sie
ermöglichen nach Kalfas Worten eine EDV-unterstützte Planung,
Projektierung, Vorfertigung und Montage bis hin zur Erstellung der
Dokumentationen. Das erhöhe nicht nur die Sicherheit, sondern
vermeide auch Fehler und steigere die Effizienz", erklärt Kalfa die
Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern. Um dieses wertvolle Wissen
und die reichen Erfahrungen zu sichern, investiert das Unternehmen
kräftig in die Sicherung des Nachwuchses. Derzeit sind 50 Lehrlinge
in der Ausbildung. Gemeinsam mit anderen Firmen der Branche
finanziert Weber das Stipendium für fünf angehende Ingenieure an
einer Dresdner Hochschule.
Zur Weber Unternehmensgruppe mit ihrem Hauptsitz in Pulheim
gehören zwölf Unternehmen, in denen 2000 Mitarbeiter beschäftigt
sind. Merseburg ist der zweitgrößte Standort des
Familien-unternehmens, für dessen Fortführung der 28-jährige Sohn von
Dierk Weber, Benjamin, bereit steht.
Die Konzentration auf die Chemieindustrie bleibe erhalten, aber
man wolle sich auch in Nischen der Lebensmittel-, Pharma-, Bergbau-
oder Papier-Branche festsetzen, blicken Kalfa und Misselwitz in die
Zukunft. Im nächsten Jahr soll wieder gefeiert werden. Dann den 90.
Jahrestag der Firmen-Gründung am Standort Merseburg und die 90 Jahre
währenden Beziehungen zur BASF.
Pressekontakt:
Frauke Flenker-Manthey
Pressesprecherin
Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH
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