Crowdfunding als modernes Finanzierungsmodell auch für Autoren / Immer mehr Ideen werden durch Internetspenden realisiert
München, 30. September 2011. Mehr und mehr Privatpersonen setzen auf Crowdfunding-Plattformen, um dort den Traum vom eigenen Buch zu verwirklichen. So konnten auf der Plattform mySherpas.com unter anderen ein Ratgeber für Autoimmunkrankheiten und ein Kochbuch mit von Kindern abgesegneten Rezepten für Kindergerichte vorfinanziert werden. Derzeit sammelt Comic-Macher Peter Wiechmann mehr als 60.000 Euro für eine Comic-Trilogie.
(firmenpresse) - Andrea Kamphuis hat es geschafft. Die Publizistin und Biologin recherchiert für ihren Ratgeber „Friendly Fire – das Autoimmunbuch“. Die 6.000 Euro, die sie für die geplante einjährige Produktion benötigt, konnte sie im Frühjahr über die Crowdfunding-Plattform mySherpas.com sammeln. „Mehrere Millionen Deutsche leiden an Autoimmunkrankheiten und wünschen sich eine allgemein verständliche Ratgeber-Lektüre“, erklärt die 42-Jährige, die selbst betroffen ist, die Vielzahl an eingegangenen Spenden. Neben der finanziellen Basis gibt Crowdfunding Andrea Kamphuis auch einen sozialen Antrieb: „Die auf Ergebnisse wartenden Spender motivieren mich dazu, mein Buch nicht zu einer unendlichen Geschichte werden zu lassen.“
Neben Wissenschaftlern, wie Andrea Kamphuis, hatte auch Hobbykoch und Familienvater Michael Erfolg beim Geld-sammeln im Internet. Nachdem er mehrere Jahre für die Kindergartengruppen seiner drei Kinder gekocht hat, weiß er, wie kompliziert deren kleine Gaumen sein können. Mit seiner Erfahrung hat er 70 Rezepte zusammengestellt, die von den Kindern mit dem Prädikat ‚lecker‘ versehen wurden und es anderen Köchen leichter machen sollen. Zwanzig Förderer spendeten ihm erst kürzlich die angestrebte Summe von 3.000 Euro, sodass der Hobbykoch nun zum Verleger wird.
Peter Wiechmann, Namensgeber der Schlümpfe und Vater der Primo-Helden Andrax, Capitan Terror, Kuma, Odinson und Pichelsteiner, konnte ebenfalls bereits 4.425 Euro für seine Titanen-Trilogie sammeln, die Primo-Helden auferstehen lassen soll. Diese erhält er jedoch nur, wenn er sein angesetztes Budget von 62.000 Euro in der 90-tägigen Projektlaufzeit erreicht. Ihm bleiben 59 Tage. Deshalb wirbt der Comic-Macher je nach Höhe der Fördersumme unter anderen mit persönlichen Comic-Workshops, Originalseiten der Comics in Tusche sowie den einzelnen Bändern der Trilogie vor Verkaufsstart.
Beteiligen kann sich jeder Spender ab einer Summe von zehn Euro. Schließlich macht „Kleinvieh auch Mist“, wie mySherpas-Plattformgründer Markus Zabel erklärt. Über das Internet und speziell in den sozialen Netzwerken könnten die Projektinhaber ihre Vorhaben schnell einer großen Anzahl an Nutzern erklären, sodass sie – mit der richtigen Werbung und etwas Überzeugungskraft – nicht nur mit hohen Spenden, sondern auch mit einer hohen Beteiligung ihre Projektumsetzung sichern können. „Auf der Plattform mySherpas.com spendeten seit ihrem Start im Oktober 2010 mehr als 1.000 Spender rund 100.000 Euro für die Ideen anderer“, berichtet Zabel. Diese umfassen nicht nur Bücher, sondern unter anderen auch Filme, Fotografie-Ausstellungen, Technologie-Entwicklungen, den Bau eines Waisenhauses, Bildungsangebote und Umweltschutz-Kampagnen.
Weitere Informationen unter www.mySherpas.com.
Die mySherpas GmbH ist eine Crowdsponsoring-Plattform, die im Sommer 2010 in München gegründet wurde. Auf der Plattform haben Menschen mit Ideen die Möglichkeit, ein Projekt zu präsentieren, an das sie glauben, für dessen Umsetzung ihnen aber das Startkapital fehlt.
Die Projektinhaber stellen ihre Ideen über das Portal einer breiten Öffentlichkeit per Video, Audio, Text oder Bildern vor. Dann rühren sie die Werbetrommel über Freunde, Bekannte, soziale Netzwerke oder die Medien. Ihr Ziel ist es, möglichst viele so genannte Sherpas bzw. Sponsoren zu finden. Denn: Die Sherpas tragen durch ihre uneigennützige finanzielle Hilfe dazu bei, die Projektidee zu realisieren. Dabei geben Sherpas nicht nur Geld, sondern machen durch ihre sichtbare Unterstützung auch Mut. Als Gegenleistung erhalten die Sherpas vom Projektinhaber Prämien, die in engem Zusammenhang mit dem Projekt stehen.
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