(ots) - Köln. Die Zukunft Europas entscheidet nach Meinung
von Klaus F. Zimmermann, dem Direktor des Instituts zur Zukunft der
Arbeit (IZA), auf dem Arbeitsmarkt. "Durch Sparen allein kommen die
Krisenländer nicht wieder auf die Füße. Sie brauchen vor allem
flexible Arbeitsmärkte mit wettbewerbsfähigen Strukturen", schrieb
Zimmermann in einem Beitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Samstag-Ausgabe). Ländern mit relativ geringer
Jugendarbeitslosigkeit wie die Niederlande oder Deutschland stünden
Staaten mit hohen Quoten wie Italien, Griechenland und Spanien
gegenüber. "Hier wächst eine junge Generation ohne
Zukunftsperspektiven heran - ein Sprengsatz an unserem
wirtschaftlichen und sozialen System", so Zimmermann, der auch die
Europäische Kommission in Fragen der Beschäftigungspolitik berät.
Wolle man den Euro-Raum zukunftsfest machen, reiche die momentane
Fixierung auf die Fiskalpolitik nicht aus. Laut Zimmermann zeigt sich
beispielsweise in der Türkei, dass ein Umdenken Erfolg haben kann.
Die Türken hätten ihren Arbeitsmarkt durch Reformen vorangebracht und
würden deshalb heute als attraktiver Standort für internationale
Unternehmen gelten. Eine Möglichkeit sei, Jugendliche aus
Krisenländern stärker dorthin zu vermitteln, wo Fachkräfte fehlten.
Als Beispiele nannte Zimmermann Deutschland. "Junge Menschen erhalten
so Chancen, die sie derzeit zuhause nicht bekommen können. Später
kehren sie mit den gewonnenen Erfahrungen wieder zurück und helfen
ihren Heimatländern bei der weiteren Entwicklung", fügte er an.
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